Eignen sich amerikanische und australische Tests für Europa?
Wasserwiederverwendung ist in Ländern mit Trockenperioden und damit verbundener Wasserknappheit eine unabdingbare Voraussetzung, um ausreichend Wasser für den öffentlichen, landwirtschaftlichen oder privaten Gebrauch bereit zu stellen. Dies führt zu der Tatsache, dass neben der Nutzung von Regenwasser die Verwendung von aufbereitetem Grauwasser und Abwasser immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Für die Prüfung von Grauwasseranlagen stehen in Europa keine Standards zur Verfügung. Länder wie USA, Kanada, Großbritannien und Australien haben dagegen Prüfstandards entwickelt. Eine Prüfung von Grauwasseranlagen bietet den Vorteil, dass der Hersteller ein Zertifikat erhält, welches die Qualität seines Produktes unter Normalbedingungen und unter verschiedenen Stressbedingungen garantiert.
Die Prüfung von Grauwasseranlagen schafft Vertrauen in das Verfahren und das aufbereitete Wasser. In Prüfstandards werden Grenzwerte je nach Anwendungszweck für das aufbereitete Wasser gefordert. Behörden, Planern und Verbrauchern wird damit ein Instrument an die Hand gegeben, um Entscheidungen über geeignete Technologien treffen zu können.
Wichtig ist die Prüfung einer Grauwasserbehandlungsanlage durch einen unabhängigen Dritten, der für eine solche Prüfung zugelassen ist. In Europa wird derzeit über die Erarbeitung eines Prüfstandards für Grauwasseranlagen nachgedacht. Die Frage stellt sich, ob vorhandene Prüfstandards für Europa geeignet sind. In dem Vortrag werden der amerikanische und australische Standard vorgestellt und diskutiert, in welchem Umfang diese Standards für eine europäische Prüfung einsetzbar sind. Diese Frage wird auch vor dem Hintergrund internationaler Vermarktung von Grauwasseranlagen betrachtet.