Filigran-Durchstanzbewehrung neu bewertet
Die Filigran-Durchstanzbewehrung FDB besteht aus verschweißten räumlichen Bewehrungselementen mit optimierter Geometrie. Durch deren Einsatz wird der Durchstanzwiderstand von Flachdecken mehr als verdoppelt und auf den 2,1fachen Wert einer Stahlbetonplatte ohne Durchstanzbewehrung erhöht. Dieser Erhöhungsfaktor ist laut Herstellerangabe größer als bei anderen Durchstanzsystemen. Dies zeigt ein Vergleich mit Bügeln nach aktueller Bemessungsnorm und Doppelkopfbolzen nach europäischer technischer Bewertung (Bild 1).
Der maximale Durchstanzwiderstand von Platten mit Bügeln als Durchstanzbewehrung wird deutlich überschritten. Während bei Einsatz von Doppelkopfbolzen der Widerstand gegenüber dem von Bügeln um 40 % erhöht wird, steigert der Einsatz der Filigran-Durchstanzbewehrung diesen Widerstand um 50 %.
Kostenloses Bemessungsprogramm von Filigran
Der einfache parallele Einbau der länglichen Elemente der Filigran-Durchstanzbewehrung in Fertigteilplatten mit Gitterträgern, welche auf der Baustelle mit Ortbeton ergänzt werden, hat sich seit Jahren bewährt. Auf der Grundlage eines europäischen Beurteilungsdokumentes wurden zusätzliche Versuche durchgeführt, ausgewertet und Anwendungsbedingungen neu bewertet und erweitert.
Die Filigran-Durchstanzbewehrung FDB wurde sowohl in teilweise vorgefertigten Platten mit horizontaler Verbundfuge als auch in monolithischen Deckenausschnitten getestet. Entsprechend wurde ein Erhöhungsfaktor für die Maximaltragfähigkeit sowohl für Filigran-Decken als auch für Ortbetontondecken in der neuen Europäischen Technischen Bewertung ETA-13/0521 (Europäische Technische Bewertung European Technical Assessment für die Filigran-Durchstanzbewehrung FDB, Deutsches Institut für Bautechnik, 14. Juni 2018) ausgewiesen. Für beide Anwendungen gilt derselbe Erhöhungsfaktor von kpu = 2,1. Dadurch kann der Tragwerksplaner unabhängig von der späteren Ausführungsart bemessen. Hierzu steht ein kostenloses Bemessungsprogramm auf www.filigran.de zur Verfügung. Die Anwendung der Filigran-Durchstanzbewehrung FDB ist aufgrund des hohen Widerstandes und des einfachen Einbaus sowohl im Fertigteil als auch im Ortbeton vorteilhaft.
Nachweis der Durchstanzbewehrungsmenge vereinfacht
Ein verbessertes Bemessungskonzept mit angepasster Abklingfunktion für die Spannungen bei Wandenden und -ecken führt zu kleineren Bereichen mit erforderlicher Durchstanzbewehrung. Der Nachweis der Durchstanzbewehrungsmenge wurde vereinfacht. Anstelle eines Erhöhungsfaktors zur Ermittlung des erforderlichen Stahlquerschnittes bei hoher Beanspruchung wurden Maximalabstände der Bewehrungselemente festgelegt. Das Bemessungsergebnis ist durch diese Anpassungen insgesamt realitätsnäher und wirtschaftlicher.
Die Durchstanzversuche an Elementdecken mit horizontaler Verbundfuge bestätigten auch die Funktion der FDB als Verbundbewehrung. Zudem ergibt die Versuchsauswertung einen höheren maximal anrechenbaren Verbundwiderstand bei Einsatz der FDB als nach aktuellem Eurocode 2. Die neue ETA-13/0521 erlaubt eine Erhöhung um 60 % gegenüber dem Normenwert. Dadurch sind höhere Durchstanzbelastungen in Elementdecken möglich, bis zu denen keine zusätzliche mechanische Aufrauhung der Verbundfuge erforderlich wird. Dieses vereinfacht die Ausführung und erhöht die Systemsicherheit.
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