Frischbetonverbundsysteme – Möglichkeiten und Grenzen
Frischbetonverbundsysteme werden hauptsächlich zur Abdichtung
von hochwertig genutzten Tiefgeschossen gegen Grundwasser eingesetzt. 2005 gab es bereits die erste Baustelle in Deutschland mit dieser Technologie. Obwohl die Bauweise nicht den aktuellen Regeln der Technik entspricht, werden bereits jetzt jährlich über 700.000 m²
verbaut, mit weiterhin stark wachsender Tendenz. Als innovative Bauart
greift die Frischbetonverbundtechnologie die Vorzüge der Weißen Wanne auf und soll im Zusammenspiel mit ihren rissüberbrückenden,
druckwasserdichten und hinterlaufsicheren Verbundsystemen ein höheres
Sicherheitsniveau erreichen. Diese Konstruktionsweise hat sich in der Praxis durchgesetzt und findet sich in der aktuellen Literatur sowie im zukünftigen DBV-Merkblatt wieder, an dem gerade gearbeitet wird. Der Hauptvorteil liegt für den Bauherrn in der sicheren Nutzung der erstellten Bauwerke vom ersten Tag an. Die Grundlagen einer erfolgreichen Umsetzung dieses Abdichtungskonzeptes sind hier – wie bei jeder WU-Konstruktion – eine fachkundige WU-Planung, welche die Betonbauweise und die FBV-Technologie mit allen Detailpunkten als Gesamtsystem betrachtet sowie eine klare Definition der Anforderungen
an das FBV-System. Ferner gilt selbstverständlich wie bei jeder WU-Konstruktion die fachgerechte Umsetzung und Qualitätsüberwachung auf der Baustelle.
Die Frage, ob der Einsatz eines FBV-Systems sinnvoll ist und was alles beachtet werden muss, ist in der aktuellen Praxis häufig umstritten.
Deshalb gibt der Vortrag einen kritischen Überblick über die aktuellen Erfahrungen mit dieser neuen Bauweise sowie einen Ausblick auf das zukünftige Regelwerk. Insbesondere wird die Frage diskutiert: Wo ist diese Technologie im Vergleich mit den etablierten Bauweisen wie der Schwarzen oder Weißen Wanne sinnvoll – und wo nicht?