Kreuzförmig angeordnete Durchstanzbewehrung – Effektiv oder unzulässig?
Die Anordnung von Dübelleisten als Durchstanzbewehrung in Flachdecken erfolgt in Deutschland strahlenförmig. Eine im Grundriss kreuzförmige Anordnung der Bewehrungselemente, wie sie zur besseren Einbaubarkeit in Nordamerika praktiziert wird, ist in Deutschland unzulässig. Schubunbewehrte Bereiche in den Ecken der Kreuze reduzieren den Durchstanzwiderstand gegenüber Durchstanzpunkten mit vollflächiger Bewehrungsanordnung.
Die Filigran-Durchstanzbewehrung aus verschweißten räumlichen Bewehrungselementen wird in teilweise vorgefertigten Elementdecken mit Gitterträgern parallel hierzu eingebaut [1]. Diese Anordnung ist sehr einbaufreundlich. Jedoch sind hierbei nicht alle tragenden Streben der Durchstanzbewehrung optimal zur Stütze geneigt.
Die Effizienz der Filigran-Durchstanzbewehrung wird durch eine kreuzförmige Anordnung mit zur Stütze geneigten Bewehrungselementen erhöht. Bei einer solchen orthogonalen Anordnung bleibt im Gegensatz zur strahlenförmigen Anordnung der einfache Einbau sowohl der Durchstanzbewehrung als auch der oberen Biegezugbewehrung erhalten. Größere schubunbewehrte Bereiche werden vermieden, indem zusätzliche Bewehrungselemente neben der Kreuzform eingebaut werden (Abb. 1). Bauteilversuche mit dieser Anordnung zeigen höchste Durchstanzwiderstände [2]. Die europäische Beurteilung ETA-13/0521 [3] belegt bei dieser Bewehrungsanordnung eine Erhöhung des Durchstanzwiderstandes gegenüber Platten ohne Schubbewehrung mit dem Faktor 2,1. Diese einbaufreundliche Variante bietet sich für den Einsatz im Ortbeton an.