Beton als Küstenretter
Liebe Leserinnen und Leser,
beim Aufschlagen der aktuellen BFT International wird es Ihnen vielleicht auffallen: Wir berichten erneut über den Einsatz von Betonfertigteilen zum Küstenschutz. Nach dem Fachbeitrag „Nachhaltiger Küstenschutz mit unverzahnten Betonsteindeckwerken“ in der BFT 10/2023, lesen Sie in dieser Ausgabe auf Seite 62 bis 65 über ein Verkalit-System, das Berding Beton zur Deichsanierung auf Borkum geliefert hat. Zufall? Oder gewinnt das Thema des Küstenschutzes mit Beton an Bedeutung?
Für niemanden von uns ist neu, dass der Klimawandel zum Steigen des Meeresspiegels und der Zunahme von extremen Hochwassern und Sturmfluten führt. Küsten, Strände und ganze Landstriche verändern sich. Etwa 3,7 Millimeter pro Jahr hebt sich der Meeresspiegel. Zu diesem Ergebnis kommt der Weltklimarat. Etwa 3,6 Milliarden Menschen leben in Küstennähe und sind durch den Anstieg des Meeresspiegels unmittelbar bedroht.
Um dieser Bedrohung zu begegnen kommt oftmals Beton ins Spiel – zum Beispiel in Form von Tetrapoden, Betonsäulen zur Deichbedeckung, Betonblockmatten für den Uferschutz, künstlichen Riffen aus Beton oder wie auf Borkum Verkalit-Steinen.
Auf den ersten Blick vielleicht ein Paradoxon? Bedenkt man doch, wieviel Kritik unser Baustoff wegen seiner (ehemals) schlechten Klimabilanz einstecken muss. Und dann wird gerade Beton eingesetzt, um die Folgen des Klimawandels aufzuhalten? Aber wie mein Kollege, Chefredakteur Silvio Schade, im Editorial der letzten Ausgabe bereits – zu Recht – vehement betonte: Beton wird immer nachhaltiger. Und aufgrund seiner Eigenschaften eignet er sich hervorragend für den Einsatz am und im Meer, sodass ich damit rechne, dass wir auch in kommenden Ausgaben immer wieder über neue Projekte mit Beton als Küstenretter berichten werden.
Ihre Karla Knitter