Einflüsse auf den Verschiebewiderstand
Besonders auf stärker frequentierten und höher belasteten Pflasterflächen sehen wir immer wieder vertikale und horizontale Verschiebungen, die nicht selten zu Schäden an den Pflastersteinen führen und die Gebrauchstauglichkeit der Flächen beeinträchtigen. Während vertikale Verschiebungen in den meisten Fällen durch eine mangelhafte Stabilität der Tragschicht und der Bettung verursacht werden, ist der Einfluss der Pflasterdecke auf horizontale Verschiebungen deutlich größer. Aus diesem Grunde wurden im Rahmen von Produktentwicklungen Vergleichsversuche im Labor durchgeführt und verschiedene Einflussparameter genauer betrachtet. Für diese Untersuchungen wurde – unter Berücksichtigung der im Jahre 2001 durch Prof. Dr.-Ing. K. Krass durchgeführten Untersuchungen zum Scherverhalten von profilierten Pflastersteinen – ein Versuchsaufbau entwickelt, der es ermöglicht, eine Teilfläche unter realistischen Einbaubedingungen durch das kontrollierte Einbringen einer Last horizontal zu verschieben und die dadurch verursachte Verschiebung mittels Wegaufnehmern zu erfassen. Aus den daraus resultierenden Kraft-Weg-Diagrammen lassen sich zielführende Erkenntnisse gewinnen. Der Versuchsaufbau lässt neben der Variation der Pflastersteineigenschaften (Pflastersteinformat und -dicke sowie verschiedene Varianten von Verschiebesicherungen) auch Veränderungen bei der Fugenbreite und -füllung, beim Verlegebild sowie bei den Bettungs- und Fugenmaterialen zu.
Im Rahmen der Untersuchungen zeigte sich aber auch, dass der horizontale Verschiebewiderstand nicht alleine durch die Betonwarenhersteller in Form von Verschiebesicherungen gewährleistet werden kann. Wenn solche Produkte auch einen nicht unerheblichen Anteil an einer Verhinderung von horizontalen Verschiebungen haben, so ist es vielmehr ein Zusammenspiel einer Vielzahl von Einzelfaktoren, die von der Planung über die Bauausführung und -überwachung bis zur Wartung und Pflege während der Nutzung reichen.