Fertigteilbau-Software „TIM“ für mehr Sicherheit am Bau
Bauen ist gefährlich: jährlich passieren in der Baubranche laut Eurostat 3.500 Unfälle pro 100.000 Einwohner - mehr als in jeder anderen Branche (Quelle: https://ec.europa.eu/eurostat).Auch bei den Unfällen mit Todesfolge ist die Baubranche trauriger Anführer der Liste. Seit den 1990er Jahren gibt es mit der „Vision Zero“ endlich globale Bemühungen, den Arbeitsschutz zu erhöhen und die Anzahl der Unfälle in der Arbeitswelt zu minimieren. Die Vision Zero ist ein ganzheitlicher Ansatz und umfasst unter anderem das Definieren von Sicherheitszielen, arbeitsorganisatorische Optimierungen, Wissen über Gefahren und Technologie.
Letzteres ist auch schon das Stichwort für Christian Schernthaner, Head of Sales für die Fertigteil-Lösungen von Planungssoftware-Anbieter Allplan: „Beim Thema Sicherheit durch Technologie ist nicht nur hardwareseitig, sondern auch softwareseitig viel möglich. TIM, unsere Arbeitsvorbereitungs-Lösung für Fertigteilprojekte, hilft aktiv Unfälle zu vermeiden - beispielsweise durch die Berechnung und Überprüfung der Schwerpunkte. Dadurch wird das Risiko des Kippens tonnenschwerer Fertigteile reduziert.“
Die dahinterliegende Technologie ist vereinfacht ausgedrückt der regelbasierte „Quality and Safety Manager“, der prüft, ob bei der Planung alle produktions-, logistik- und montagerelevanten Bedingungen eingehalten wurden. Diese Bedingungen können vom Kunden individuell definiert werden, sodass sie die Realität des jeweiligen Werkes abbilden. Auch externe Systeme, etwa Clash Detection von Solibri oder Prüfprogramme für die Lade-gutsicherung sind an TIM anbindbar – somit kann ein breites Spektrum an Risiken abgedeckt werden. Gefahren bei Fertigteil-Projekten sind beispielsweise das Ausreißen von Abhebeankern, das Kippen bzw. Brechen von Fertigteilen oder das Umfallen von Stapeln beim Transportieren. All diese Risiken werden mit der Qualitätssicherungs-Software TIM und der Definition entsprechender Regeln eliminiert. Das System identifiziert mögliche Risiken noch in der Planungs- und Arbeitsvorbereitungsphase und schlägt rechtzeitig Alarm.
Allplan Fertigteil-Lösungen
Besonders relevant ist das Thema Sicherheit, wenn erfahrene Mitarbeiter auf Urlaub sind, in den Ruhestand gehen oder das Unternehmen verlassen. Denn erfahrene Mitarbeiter wissen häufig intuitiv, wie sie ihre Abläufe sicher gestalten können. Sie gehen eine geistige Checkliste an sicherheitsrelevanten Punkten durch und wissen beispielsweise, wie ein Container beladen werden muss, damit er nicht kippen kann. Die Technologie von Allplan hilft Fertigteilplanern, das sicherheits- und qualitätsrelevante Wissen der erfahrenen Mitarbeiter zu konservieren. Alle Regeln, die erfahrene Mitarbeiter geistig durchgehen, werden erfasst, analysiert und in der Software TIM konfiguriert. Das Resultat sind sichere Arbeitsabläufe und eine konstante Qualität – beides zentrale Faktoren für Fertigteilwerke und ihre Kunden.
Ein weiterer Aspekt im Zusammenhang mit Sicherheit in der Baubranche ist der Trend, die Fertigteil-Planung an andere Standorte oder externe Ingenieurbüros auszulagern. Die externen Planer kennen die Gegebenheiten der Werke häufig nicht – und haben keinen Einblick in sicherheitsrelevante produktions-, logistik- und montagerelevante Bedingungen der Fertigteilwerke. Daher ist ein verbindliches Regelset und die automatisierte Prüfung desselbigen geradezu überlebenswichtig.
„Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden bei so zentralen Themen wie Sicherheit und Qualität zu Vorteilen verhelfen können. Ich denke, dass unsere Automatisierungslösungen den Kunden einen immer höheren Mehrwert bieten werden - speziell durch die vermehrte Einbindung Künstlicher Intelligenz, ein zentrales Entwicklungsthema der Nemetschek Innovationsstiftung, die hier gemeinsam mit der TU München viel bewegt“, so Schernthaner.
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