Keine Standardlösungen bei Vigobloco
Das portugiesische Unternehmen Vigobloco – das in Ourém, keine 50 km von der Atlantikküste zu finden ist – hat sich die Planung, Herstellung und Montage von Lösungen mit Betonfertigteilen für Industrie-, Gewerbe- und Wohngebäude sowie öffentliche Gewerke, wie Brücken und Unterführungen für den nationalen und internationalen Markt zur Aufgabe gemacht.
Vorgefertigte Lösungen aus Beton zu konstruieren und zu montieren, das ist das Wirkungsfeld von Vigobloco. Zur breiten Produktpalette des Familienunternehmens, das über 100 Mitarbeiter beschäftigt, zählen Säulen, verstärkte und vorgespannte Träger, Leichtbauplatten, Hohlbetonplatten und TT-Platten, Kastendurchlässe, Vorwände, Fassadenplatten, Zaunwände und Stützmauern sowie Sonderteile. „Unsere Produkte sind keine Standardlösungen, sondern individuelle Fertigungen. Wir setzen um, was unsere Kunden sich wünschen“, erzählt Geschäftsführer Filipe Saraiva.
Vigobloco profitiert von der positiven Entwicklung des Bausektors in Portugal. Die als Folge der Wirtschaftskrise noch vor einigen Jahren abgeschlagene portugiesische Bauwirtschaft hat sich erholt, die Nachfrage nach Betonfertigteilen ist steigend. Da es trotz alledem nur wenige öffentliche Aufträge gibt, konzentriert sich die Tätigkeit des Unternehmens derzeit hauptsächlich auf den Privatsektor, also die Herstellung und Montage von Industrie-, Logistik- und Gewerbegebäuden, die rund 85 % des Umsatzes ausmachen. Vigobloco fokussiert sich auf sein Wachstum – mit einem nachhaltigen Ansatz. Aus diesem Grund wird vor allem in technische und personelle Ressourcen investiert, um die Qualität der Produkte zu verbessern und die Produktionskapazität zu erhöhen. „Wir streben stets nach kontinuierlicher Verbesserung“, so Saraiva.
Von Portugal in den internationalen Markt
Vigobloco wurde 1977 vom heutigen Vorstandsvorsitzenden, Manuel Saraiva, gegründet und nahm seine Aktivitäten in der Herstellung von Betonprodukten und Leichtbauplatten auf. Um die Produktionskapazität zu erhöhen, zog das Unternehmen 10 Jahre später in die heutige Produktionsstätte in Ourém um. Das Gesamtgelände des Unternehmens hat eine Größe von 80.000 m²; das Werk 30.000 m². 1992 diversifizierte der Hersteller seine Tätigkeit um die Produktion schwerer Betonfertigteile, konkret um den Bau von Konstruktionen für Industriegebäude und Lagerhallen. Seit etwa 15 Jahren produziert Vigobloco parallel zu diesen Produkten Gleiselemente wie Schwellen, Kanäle, Gräben und Kaibalken. Um den Marktbedürfnissen gerecht zu werden, werden seit 1998 außerdem Balken, Hohlkernplatten, Blöcke und Gewölbe hergestellt. Im Jahr 1999 erhielt Vigobloco die Zertifizierung für sein Qualitätsmanagementsystem (nach der Norm ISO 9001). 2004 erweiterte das Unternehmen sein Portfolio um die Herstellung von Bauelementen für Brücken.
Vigobloco begann 2007 mit der Gründung einer Gesellschaft im südostafrikanischen Mosambik den Prozess der Internationalisierung. 2008 wurde ein neues Unternehmen mit einem Werk auf der Azoreninsel São Miguel für die Produktion von Betonfertigteilen für den Autobahnbau der SCUT S. Miguel Açores ins Leben gerufen. Im Jahr 2011 gründet Vigobloco für das Projekt „Missão Vivenda“ eine Partnerschaft im südamerianischen Venezuela und errichtete dort zwei neue Fabriken, um 12.500 Sozialwohnungen zu bauen, wobei 27 Wohnungen pro Tag fertiggestellt wurden. In Frankreich hat Vigobloco 2015 ein neues Unternehmen mit gleicher Aktivität gegründet: die VGB France. Dort sind heute 40 Mitarbeiter beschäftigt.
Neue Mischanlage in Betrieb genommen
Um die Betonkapazität zu erhöhen, aber auch um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Produktionsprozesse zu optimieren, wurde im letzten Jahr eine neue Betonanlage mit einer Kapazität von 1m³/Zyklus installiert. Außerdem wurde in Lade- und Hebevorrichtungen investiert. Die Mischanlage, eine Liebherr Betomix und die Lade- und Hebetechnik von Mbm wurden im Januar 2019 in Betrieb genommen. Der Bau wurde während der normalen Betriebszeiten durchgeführt und brachte folglich Änderungen an den Anlageplänen mit sich. Damit das Tagesgeschäft nicht beeinträchtigt wird, war eine detaillierte Planung der verschiedenen Phasen und Maßnahmen zwingend erforderlich.
Träger bis zu einer Spannweite von 43 m
Vigobloco überlässt den Erfolg nicht dem Zufall. Bevor mit der Produktion gestartet wird, wird zuvor vom technischen Team des Herstellers geprüft und validiert, welche konkreten Anforderungen und Besonderheiten jedes einzelne Kundenprojekt mit sich bringt. Daraus resultiert die Erstellung von detaillierten Ausführungsplänen, die für alle Arbeiter gut zu verstehen sind. Alle Elemente werden gemäß den geltenden Normen bemessen und die vorgefertigten Elemente für ihre jeweilige Produktion vorbereitet. Die Wahl von hochwertigen Rohstoffen und zertifizierten Materialien ist für den Unternehmenserfolg zwingend erforderlich, denn er entscheidet maßgeblich über die Qualität des Endprodukts. Seinen Zement bezieht Vigobloco beispielsweise von Secil. In Abhängigkeit der Komplexität des zu produzierenden Fertigteils können die Produktionstermine variieren. Vigobloco verfügt über eine Produktionskapazität von 250 m³/Tag in den verschiedenen Einheiten des Urqueira-Komplexes. Die Auslastung des Werkes beträgt etwa 90 %. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt steht aktuell noch einer 100 % Auslastung im Weg. Vigobloco stellt 80 % seiner Formen selbst her und kauft nur 20 % zu. Zu den verschiedenen Fertigungseinheiten des Werks gehören auch drei Einheiten, die mit Bahnen für die Herstellung von vorgespannten Trägern ausgestattet sind. In diesen können Träger mit einer Spannweite von bis zu 43 m und einer Vorspannkapazität von bis zu 1.200 t hergestellt werden.
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Vigobloco Pré-Fabricados
Estrada Principal de Urqueira
2435-715 Ourém/Portugal
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