Pilotbrücke Dürnbach – Deutschlands erste Fertigteil-Bahnbrücke aus UHPC, Teil 2
Konzeption und Planung der Bahnbrücke (Tegernsee-Bahn) in Dürnbach wurden in Teil 1 des Beitrags erläutert. In Teil 2 werden Informationen zur Herstellung der Brücke im Fertigteilwerk und zu den betontechnologischen Parametern des eingesetzten UHPC ergänzt.
Aus der Bemessung der vorgespannten und stahlfaserbewehrten (2,5 Vol.-% Stahlfasern, L/D = 2,7 mm/0,175 mm) Fertigteilbrücke ergab sich eine geforderte Festigkeitsklasse von C150/155 sowie ein E-Modul von ca. 48.000 N/mm². Die anspruchsvollen Anforderungen an die Frischbetoneigenschaften resultierten aus früheren Erfahrungen des Fertigteilherstellers Fa. Max Bögl mit ultrahochfestem Beton. Demnach sollte die Mischdauer des UHPCs im herkömmlichen Doppelwellenzwangsmischer des Fertigteilwerks möglichst unter 5 Minuten liegen. Es sollte eine selbstverdichtende Konsistenz mit einem Setzfließmaß von mindestens 700 mm und eine Verarbeitungszeit von mindestens 90 min gewährleistet sein. Um Silokapazitäten zu sparen wurde als Mörtelmatrix des Grobkorn-UHPC (Größtkorn 8 mm, 10 Vol.-% Basalt) das Compound EFFIX PLUS der HeidelbergCement AG eingesetzt. Hiermit konnten maximale Mischzeiten von 120 sec realisiert werden. Die Betoneigenschaften des damit hergestellten stahlfaserbewehrten UHPC sind der Tabelle zu entnehmen. Um die in Längs- und Querrichtung vorgespannte Brückenplatte für die Pilotbrücke herstellen zu können, kam das bei der Fa. Max Bögl vorhandene modulare Spannbett zum Einsatz.
Nach der Produktion der Brückenplatte und dem Aufbetonieren der Schotterhalterungen wurde das Bauteil ausgelagert und die Quervorspannung aufgebracht sowie die Spannglieder mit einer Zementsuspension verpresst.
Für den Schwer- bzw. Sondertransport der Brückenplatte mit den Abmessungen l x B = 6,50 x 4,57 m zum Einbauort durch den Fuhrparkt der Fa. Max Bögl wurde die Fahrstrecke mit dem zuständigen örtlichen Bauleiter abgestimmt.