Tekla Software bringt WM-Stadien in Form

Wenn am 15. Juni das Vorrundenspiel zwischen der Elfenbeinküste und Portugal angepfiffen wird, werden alle Blicke auf Didier Drogba und Cristiano Ronaldo gerichtet sein. Nur wenige der 46.000 Zuschauer im Stadion oder der Millionen Fans vor dem Fernseher werden sich darüber im Klaren sein, wie komplex die Konstruktion des Nelson Mandela Bay Stadions ist, das die Kulisse für den Showdown der Superstars abgibt – so komplex, dass sie nicht ohne den Einsatz von Tekla Software realisiert werden konnte.

Von den zehn Arenen des populärsten Sportereignisses der Welt wurden drei mit Hilfe der BIM- (Building Information Modeling) Software Tekla Structures 3D geplant: Zwei der fünf neu errichteten Stadien, das Nelson Mandela Bay Stadion in Port Elizabeth und das Mbombela Stadion in Nelspruit, sowie das Royal Bafokeng Stadion in Rustenburg, wo Tekla Structures bei der Modernisierung der Arena zum Einsatz kam.
 
„Die WM-Stadien sind große und komplexe Bauwerke, bei denen viel Wert auf ein attraktives Erscheinungsbild gelegt wurde. Es wäre daher ziemlich schwierig gewesen, sie ohne den Einsatz von 3D-BIM-Software zu bauen“, sagt Risto Räty, Executive Vice President bei Tekla.

Die größte Herausforderung: Die Dachkonstruktion
 
Alle Stadien, die für die WM errichtet wurden, sind hervorragende Entwürfe. Aber das Nelson Mandela Bay Stadion in Port Elizabeth mit seiner großartigen Dachkonstruktion überragt alle anderen. Es wurde dieses Jahr fertiggestellt und ist Schauplatz eines Halbfinales sowie des Spiels um Platz Drei. Die originelle Dachkonstruktion aus teflonbeschichtetem Fiberglas wird von 36 Stahlträgern getragen. Das Gewicht der bogenförmigen Träger, die die futuristische Konstruktion stützen, beträgt fast 2500 Tonnen.
 
 
„Eines der interessantesten Teile des Projekts ist der Zugring Um das 3D-Modell zu erstellen, mussten wir das Modell duplizieren und die Biegung simulieren, damit der Ring nach der Errichtung der Träger optimal angepasst werden konnte“, sagt Daniel Barbeau von CadMax, dem verantwotlichen Unternehmen für das Information Modeling.

Die Komplexität der Konstruktion stellte die kanadischen Stahlkonstrukteure von CadMax und die verwendete Tekla Structures Software vor eine harte Probe. Eine zusätzliche Herausforderung stellte die nahtlose Einordnung und Abstimmung der über 4200 Zeichnungen dar, die von den Projektpartnern für die Errichtung des Stadions benötigt wurden. Das für die Entwicklung der Membran und die Verbindungen zuständige Unternehmen Birdair befindet sich in Buffalo in den USA, die Stahlkonstrukteure von CadMax sitzen in Québec, Kanada, die Hersteller der Bauteile kommen aus Kuwait, die Statiker aus Deutschland und die Bauunternehmer aus Südafrika. Trotz des engen Zeitplans war das Stadion bereits lange vor der WM im Sommer 2009 fertiggestellt. Das CISC (Canadian Institute of Steel Construction) in Québec zeichnete die Stahlkonstruktion des Nelson Mandela Bay Stadions von CadMax als bestes Projekt des Jahres 2009 außerhalb Québecs aus.
 
 
BIM Software – der Schlüssel zum Erfolg
 
Auch für die Modernisierung des Royal Bafokeng Stadions wurde Tekla Structures eingesetzt. Die Entwürfe für das Stadion mit 44.530 Sitzen stammen vom südafrikanischen Unternehmen Pinnacle Projects.
 
„Während einer der zahlreichen Baustellenbesichtigungen sagte uns der Auftraggeber, dass er die Konstruktion ohne das 3D-Modell niemals hätte realisieren können“, erzählen Tommy Mulherron und Oscar van Rensburg von Pinnacle Projects, dem Unternehmen, das für den Entwurf der Konstruktion zuständig war. 
 
Zu den besonderen Vorzügen von Tekla Software zählen nach Meinung von Mulherron vor allem die präzise Kalkulation der anfallenden Baumaterial-Mengen und ein absolut fehlerfreier Herstellungsprozess für die Bauteile, auch dank der äußerst exakten Modellzeichnungen. Ob in der Stahlfabrik oder auf der Baustelle – es konnte immer auf die gleichen Entwürfe zurückgegriffen werden. Zudem war das Projektmanagement dank der BIM-Software immer auf dem neuesten Stand über alle Fortschritte des Bauvorhabens. Der Erfolg für das einzigartige Konzept ließ nicht lange auf sich warten – das Southern African Institute of Steel Construction zeichnete die Modernisierung des Royal Bafokeng Stadions als bestes Projekt in der Kategorie Technik aus.
 
Das dritte Stadion, das mit Tekla Structures geplant wurde, ist das Mbombela Stadion in Nelspruit, das 43.589 Zuschauer fasst. Das Stadion wurde vom südafrikanischen Unternehmen Mondo Cané entworfen, das die BIM-Software bereits seit 1999 verwendet. Der Entwurf wurde über das Internet mit dem Tekla Web Viewer veröffentlicht und konnte so stets von Architekten, Teilkonstrukteuren und Herstellern gleichzeitig genutzt werden. Die Stahlkonstruktion des Stadions wiegt fast 1.500 Tonnen, 90 Prozent der Struktur besteht aus Stahlröhren, die eine besonders exakte Formgebung erfordern.
 
„Das Projekt wurde zwischen zwei Herstellern aufgeteilt, daher haben wir das Modell in verschiedene Abschnitte geteilt und jedem Abschnitt verschiedene Baugruppen zugewiesen. So konnten wir den Arbeitsaufwand durch effizientes Klonen erheblich reduzieren“, sagt Rob Chalmers, der für die Detailplanung und die Werkstattzeichnungen zuständig war.

Bird’s Nest und Wembley – entworfen in Tekla Structures
 
Tekla Software hat sich bereits bei zahlreichen großen Stadionprojekten bewährt. So beruhen zum Beispiel das Bird’s Nest Stadion für die Olympischen Spiele in Peking und das neue Wembley Stadion auf Modellen, die mit Tekla Structures entstanden sind. Auch für zahlreiche andere bekannte Gebäude wurde die BIM-Software von Tekla genutzt, wie für das höchste Gebäude der Welt, das Burj Khalifa in Dubai, oder auch für 13 Länderpavillons auf der aktuellen Weltausstellung in Shanghai.
 
„Tekla Structures kommt bei den weltweit anspruchsvollsten und aufwändigsten Konstruktionen zum Einsatz. Das spricht nicht nur für die Qualität unserer Software, sondern auch für ihr hohes internationales Renommee“, sagt Risto Räty von Tekla. 

WM-Stadien, die mit Tekla Software errichtet wurden
Mbombela Stadium, Nelspruit
Fertigstellung: 2009
Sitzplätze: 43.589
Weitere Informationen und Fotos: http://www.fifa.com/worldcup/destination/stadiums/stadium=5007763/index.html
Nelson Mandela Bay Stadium, Port Elizabeth
Fertigstellung: 2009
Sitzplätze: 46.082
Weitere Informationen und Fotos: http://www.fifa.com/worldcup/destination/stadiums/stadium=5007768/index.html
Royal Bafokeng Stadium, Rustenburg
Fertigstellung: 1999, modernisiert 2010
Sitzplätze: 44.530
Weitere Informationen und Fotos: http://www.fifa.com/worldcup/destination/stadiums/stadium=5007767/index.html

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