Effizientes monolithisches Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen
Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen hat als monolithischer Wandbildner verschiedene Funktionen gleichzeitig zu erfüllen – neben der Tragfähigkeit insbesondere auch Schall- und Wärmeschutz. Für die Optimierung und Sicherstellung aller geforderten Eigenschaften erfolgen herstellerseitig kontinuierlich Optimierungen der Produkte. Insbesondere durch den Einsatz von Dämmstofffüllungen und angepassten Lochbildern können heutzutage Wärmeleitfähigkeiten bis 0,07 W/m/K erreicht werden. Durch die Abweichung dieser Steine von Normprodukten sind für deren Anwendung in tragenden Bauteilen entsprechende Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen bzw. allgemeine Bauartgenehmigungen des DIBt erforderlich. Hierzu sind realitätsnahe Bauteilversuche notwendig, wie sie auch im Labor für den Konstruktiven Ingenieurbau der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regenburg durchgeführt werden. Es ist zu beachten, dass bei der Nachweisführung von unbewehrtem Mauerwerk unter zentrischer sowie unter exzentrischer Druckbeanspruchung die Modellannahme des Spannungsblocks Grundlage ist und vom tatsächlichen Verhalten abweicht. Diese Vereinfachung bei der Bemessung muss bei der Auswertung und Bewertung der Versuche Berücksichtigung finden. Besonderes Augenmerk ist darauf zu legen, dass in den Knotenpunkten von einbindenden Geschossdecken in Außenwänden erstere in der Regel nur partiell – i. d. R. zwei Drittel bis drei Viertel der Wanddicke – aufliegen, um Wärmebrücken zu reduzieren. Für den Nachweis der Bauteiltragfähigkeit nach DIN EN 1996/NA werden diese Besonderheiten in der Detailausbildung bei der örtlichen Nachweisführung am Wandkopf und -fuß berücksichtigt. Entsprechende Versuchsrandbedingungen wurden im Rahmen der Versuche an der OTH berücksichtigt.