Neuartige Carbonstrukturen für den Betonbau mit multiaxialen Bewehrungskörben
Carbonbeton hat sich aufgrund seiner Vorteile schon als wertvolle Alternative zum konventionellen Betonbau erwiesen und bietet großes Potenzial für das ressourcenschonende und klimafreundliche Bauen der Zukunft.
Zusammen mit unseren Forschungspartnern (HA-CO Carbon GmbH, TU Dresden und HTWK Leipzig) beschäftigen wir uns in einem
mit Mitteln des BMWK geförderten Forschungsprojekt mit über den üblichen Carbonbeton hinausgehenden Fragestellungen: Hier werden neuartige, leistungsfähige und großformatige Carbonbewehrungselemente für den Betonbau entwickelt. Die Strukturen können bis zu einer Länge von 40 m vollautomatisiert hergestellt, als bereits zugeschnittene dreidimensionale Bewehrungskörbe komplett vorgefertigt auf die Baustelle oder ins Fertigteilwerk geliefert und verbaut werden. Hierdurch werden nachfolgende händische Arbeiten signifikant reduziert, höchste Qualitätsansprüche sichergestellt und die Ausführung
erfolgt wirtschaftlich.
Zudem kann die Bewehrung in den Körben entlang der Lastpfade in Betonbauteilen angeordnet werden. So sollen nicht mehr einzelne
Bewehrungen für die unterschiedlichen Lastfälle verbaut werden,
sondern eine in sich geschlossene Bewehrungsstruktur, die schon im Herstellprozess für die Anforderungen des Bauteils optimiert wird. Mit den neuen Konstruktionsprinzipien können lastflussoptimierte und höchst effektive Strukturen geschaffen werden. So soll durch die optimale Anordnung der Bewehrungselemente nicht nur Bewehrung eingespart, sondern auch der Betonverbrauch deutlich reduziert werden.
Dieses innovative Konzept wird für die industrielle Anwendung optimiert, damit sich die Bauweise als ressourcensparende Alternative zum klassischen Betonbau etabliert.
Im Rahmen des Vortrags werden die Potentiale der neuartigen Bewehrungsform für den Fertigteil- und Ortbetonbau aufgezeigt und erste Ergebnisse mit möglichen Anwendungsfeldern vorgestellt.