Neue Gestaltungsmöglichkeiten durch Betonfassaden
aus Carbonbeton – sichere Montage durch zugelassene ­Befestigungssysteme

Die bisherige Mindestplattendicke von stahlbewehrten Betonfassadenplatten beträgt infolge der Mindestbetondeckung 7,0 cm; für solche Plattendicken sind Fassadenplattenanker bislang bauaufsichtlich zugelassen. Da für nichtmetallische Bewehrungen keine Anforderungen aus Korrosionsschutzgründen existieren, kann dieses Mindestmaß deutlich unterschritten werden. Die Mindestbauteildicke resultiert nun aus Anforderungen an die Tragfähigkeit und aus fertigungsbedingten Randbedingungen. Eine Fassadenplatte muss ausreichende Widerstände aufweisen, um die bemessungsrelevanten Einwirkungen sicher aufzunehmen, in der Regel sind dies Einwirkungen aus der Windlast und dem Eigengewicht der Fassadenplatte. Während die Querkraft- und die Biegebemessung von textilbewehrten Betonplatten weitgehend untersucht und geregelt ist, können für die lokalen Nachweise der Befestigungspunkte bislang keine allgemeingültigen Regeln abgeleitet werden, das bedeutet, dass ein rechnerischer Nachweis eines Befestigungsmittels in derart dünnen Betonplatten derzeit nicht möglich ist.

Besonders punktuelle Befestigungen weisen große Empfindlichkeiten bezüglich lokaler Rissbildung auf. Die Folge kann ein Spalten des Betons oder ein schalenförmiges Abplatzen sein, was insgesamt zu großen Streuungen bei den Versuchsergebnissen führt. Bei der Ermittlung eines charakteristischen Widerstandes einer Befestigung zieht dies erhebliche Abminderungen der Werte nach sich, sofern das Verankerungsmittel konstruktiv nicht für die spezielle Anwendung in dünnen Fassadenplatten aus Carbonbeton ausgelegt ist. Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen liefern hier Planungssicherheit. Die zur Planung einer Fassadenbefestigung notwendigen Widerstände wurden versuchstechnisch ermittelt und sind in einer solchen Zulassung angegeben.

Die hierzu grundlegenden Versuche sowie die Tragwirkung punkt-ueller Befestigungen werden im Vortrag vorgestellt und die Bauweise wird an Beispielen ausgeführter Bauwerke erläutert.

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