Umweltentlastung durch städtische Oberflächen –
mehr als ein Beitrag zur Schwammstadt

Jeden Tag werden tausende Quadratmeter neu versiegelt oder erneuert. Straßenoberflächen werden derzeit jedoch weitgehend nach straßenbautechnischen Anforderungen ausgewählt, in innerörtlichen Bereichen kommen bei anspruchsvollen Planungen auch gestalterische Aspekte hinzu. Wenig beachtet wurden bisher die vielfältigen Chancen für eine Entlastung der Umwelt, die mit der Wahl geeigneter Baustoffe verbunden sein kann.

Die Diskussion um die Bewältigung von Umweltproblemen neigt dazu, Probleme singulär zu identifizieren und dafür jeweils eindimensionale Lösungen zu finden (“Ursache-Wirkungs-Prinzip”). So weiß der Lärmschützer häufig nicht, welche Probleme der Luftreinhalter lösen muss, so steht derzeit das Thema “Schwammstadt” im Fokus und davon häufig losgelöst das Thema “Stadtklima”, obwohl beide Themen sehr nah beieinander liegen. Synergieeffekte werden deshalb nicht ausgeschöpft, die Kosteneffizienz sinkt.

Geht man davon aus, dass öffentliche Verkehrsflächen eine Haltbarkeit von mindestens 30 Jahren haben sollten, dann muss sich eine verantwortliche Planung heute fragen, welche Anforderungen eine zukunftsorientierte Straßenraumgestaltung im Jahr 2050 und darüber hinaus erfüllen soll. Auf die Umwelt bezogen, sind dies – soweit derzeit absehbar – vor allem Fragen der Lärmminderung und Luftreinhaltung, des Stadtklimas, des Energieverbrauchs und nicht zuletzt des Wasserhaushalts. Über das Schwammstadt-Prinzip hinausgehende Ansatzpunkte bietet beispielsweise der Einsatz von Titandioxid (TiO2) zur Reduzierung der NO2-Belastung, Olivinsplitt zur CO2-Minderung und helle Materialien für ein angenehmeres Stadtklima.

Der Vortrag soll einen Beitrag leisten, die Gestaltung städtischer Oberflächen insbesondere unter Umweltaspekten zukünftig komplexer zu betrachten.

 

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2017 Potenziale für die Betonpflasterbauweise

Umweltanforderungen an den öffentlichen Straßenraum

Straßenoberflächen werden weitgehend nach straßenbautechnischen Anforderungen ausgewählt, in innerörtlichen Bereichen kommen bei anspruchsvollen Planungen auch gestalterische Aspekte hinzu. Wenig...

mehr
Ausgabe 06/2023

Von der Schwammstadt und BlueGreenStrets – eine interdisziplinäre Anpassung an die Folgen des Klimawandels

Die bestehenden Herausforderungen der Stadtentwicklung durch Starkregen, urbane Hitzeinseln und langanhaltende Trockenheit werden sich in Zukunft durch die Folgen des Klimawandels verstärken. Das...

mehr
Ausgabe 02/2015 Rampf

Interview: Präzise Oberflächen, hohe Farbtreue

Der Formenhersteller Rampf hat eine Beschichtung für Druckstück-Oberflächen entwickelt. Für die BFT International sprach Sonja Schöntauf mit Rampf-Geschäftsführer Dr.-Ing. Peter Dauben über...

mehr
Ausgabe 06/2023 Tag 1: Dienstag, 20. Juni 2023

Podium 2: Lebensräume schaffen

21 Sponge city and BlueGreenStreets – an interdisciplinary adaptation to the consequences of climate change Von der Schwammstadt und BlueGreenStrets – eine interdisziplinäre Anpassung an die...

mehr
Ausgabe 02/2019 Die neue DIN 18500: Betonwerkstein

Begriffe, Anforderungen, Prüfung, Überwachung

Die letzte Sitzung des NA 005-07-82 AA „Betonwerkstein“ fand am 11. Oktober 2018 beim ZDB in Berlin statt. Obmann des Gremiums ist Herr Andreas Teich aus Oranienburg und Projektmanager im DIN ist...

mehr