Investitionen mit Nachhaltigkeitsprinzip
Am ersten Märzwochenende 2009 wurde die neue Produktionshalle von Hess AAC in Enschede feierlich eröffnet. Über 500 Gäste kamen zur geselligen Einweihung, auf der auch Anlagentechnik aus aktueller Fertigung ausgestellt wurde.
Im Juli 2006 übernahm die Hess Group die niederländische Firma Stork Bouwtechniek, die schon seit den 1960er-Jahren auf dem Porenbetonmarkt aktiv ist. Anfangs lag der Schwerpunkt auf der Herstellung, Montage und Wartung der Fertigungsausrüstungen für weltweit agierende Porenbetonmarktführer. Das Unternehmen verfügt daher mittlerweile über ein spezielles Know-how in der Konstruktion von Maschinen und Anlagen für die Porenbetonindustrie. Bis heute realisierte HESS mehrere Fertigungslinien für Kunden und ist global zu einem Synonym für solides handwerkliches Können, technisches Know-how und Qualität geworden. Die robusten Maschinen bestehen aus hochwertigen Bauteilen und liegen zudem auf einem wettbewerbsfähigen Preisniveau.
Zurzeit beschäftigt das Maschinenbauunternehmen am Enscheder Standort über 100 Mitarbeiter. Der ehemalige Standort des Unternehmens lag bis zum Oktober 2008 im nur wenige Kilometer entfernten Hengelo. Nachdem die Fertigungskapazitäten an ihre Grenzen gelangten, entschied man sich für Investitionen und einen deutlich vergrößerten Neubau. Die Entscheidung für das Industriegebiet in Enschede fiel dann relativ schnell, denn die Vorteile, die dieser Standort bot, waren konkurrenzlos: Man konnte die Stammbelegschaft behalten, konnte das passende Grundstück von der Stadt Enschede erwerben, und die Betreuung der Gemeinde beim Bau- und Genehmigungsverfahren war mehr als hilfreich. Die Arbeitswege der Angestellten haben sich somit kaum verändert, sodass man wirklich von einer nachhaltigen Unternehmenskultur sprechen kann. Ebenso umsichtig war die Planung des Gebäudes, denn man hat sich bei der Bauweise die Möglichkeit offengelassen, eine weitere Büroetage aufstocken zu können sowie ein drittes Hallenschiff zu bauen.
Machte dieser Unternehmensbereich von Hess 2006, im Jahr der Übernahme, noch einen kleinen Teil des Gesamtumsatzes der Gruppe aus, so leisteten die Holländer im letzten Jahr bereits einen wesentlichen Beitrag am Gesamtvolumen. Für dieses Jahr hat man sich als Ziel gesetzt, dass gute Ergebnis vom vorherigen Jahr zu wiederholen. Aufgrund derzeit voller Auftragsbücher kann man derartige Vorhaben auch getrost angehen.
In einer kleinen Willkommensrede begrüßte Ralf Beier, Geschäftsführer AAC, die Anwesenden. Erschienen waren Zulieferer, Mitarbeiter der Hausbanken, Versicherungsmakler und natürlich auch viele Kunden aus der internationalen Porenbetonindustrie. Sein Dank ging vor allem an die Gemeinde, die den Bau tatkräftig unterstützte, sodass ein reibungsloser Bauablauf gewährleistet war. Außerdem erwähnte er das Vertrauen, das die Bank in Hess AAC setzte, sodass das nötige Kapital zur Verfügung gestellt werden konnte. In Zeiten der globalen Finanzkrise ist dieser Hinweis sicherlich besonders angebracht. Auch den Kunden, die mit ihrem Vertrauen in Hess und seine Produkte den Neubau überhaupt nötig gemacht haben, galt ein besondere Dank, Beier wünschte sich und seinen Teamkollegen ein gutes 2009 und eine erfolgreiche Zukunft.
Im Anschluss daran richtete „Wethouder of Enschede“ Eric Helder (Stadtrat) heitere Worte an das Publikum. Er sprach im Namen der Stadt seinen Dank und seine Freude darüber aus, dass das weltweit agierende und erfolgreiche Unternehmen in der Region geblieben ist. Die Fachkräfte, die Hess AAC somit übernehmen konnte, bleiben dem Standort und der Firma erhalten. Da man gerade die Region Enschede zu einem Hightechstandort entwickeln möchte, muss man solche Fachfirmen im Gebiet anbinden. Die Nähe zur renommierten Universität Twente wird auch für Hess AAC von Vorteil sein.
Bereits am Vormittag öffnete der Gastgeber seine Werkstore, um den geladenen Gästen die neu errichte Produktionsstätte zu präsentieren. Ausgestellt waren fast alle Anlagenbestandteile, die man für eine Porenbeton-Produktionslinie benötigt. So konnte man besichtigen:
» Transportwagen für die Bewehrungsbestückung
» Bewehrungsmanipulator
» Tauchbad zum Aufbringen des Korrosionsschutzes für die Bewehrung
» Grünbeton-Trennanlage
» Kippmanipulator
» Rückkipptisch
» Multifunktionale Entladevorrichtung
» Vorschneider
» Vertikal- und Profilschneider
» Horizontalschneider
» Querschneider und Grifffräse
» Kipptisch der Packetierungsanlage
Gerade der Rückkipptisch und die Grüntrennanlage, die eine Besonderheit der Hess-Linien darstellt, wurde von den Besuchern mit großem Interesse betrachtet.
In der Produktionshalle wurde in einem Video die Produktion von Porenbeton auf einer Hess-Anlage gezeigt. Diese Videopräsentation auf einem großen Flachbildschirm war ein weiterer Publikumsmagnet.
Zusätzlich konnte man noch Einblick in das angeschlossene Labor erhalten. Dieser Bereich dient den Kunden, denen man als Serviceleistung beim Einfahren der Porenbetonproduktion oder bei der Entscheidungsfindung zu den richtigen Rohstoffen technologisch und beratend zur Seite stehen kann. Der Laborbereich ist u.a. mit Anlagen zur Rohstoffanalyse, einem Labormischer, einer Zuschlagaufbereitung (Brecher, Topfroller, Kugelmühle usw.), einem Laborautoklaven, Wärmeschränken, Würfelfräse und einer Druckpresse ausgestattet.
Außerdem waren die Zulieferer Lahti Precision, verantwortlich für Dosier- und Mischanlagen sowie Mischersteuerung, und auch die Addinol Lube Oil GmbH, Partner für Öl- und Schmiertechnik, mit kleinen Präsentationsflächen in der Halle vertreten. [aj]
