Wirtschaftliche Lösungen für ein Fertigteilwerk in Rumänien

Die Herstellung von Betonfertigteilen verlangt zunehmend Flexibilität, um schnell auf sich ändernde Produktionsanforderungen reagieren zu können. Um hier dauerhaft wettbewerbsfähig zu sein, spielt die exakte Planung und Realisierung der Schalungs- und Vibrationsausrüstung eine entscheidende Rolle. Dass gerade die Feinabstimmung zwischen Schalungsbauer und Vibrationsausrüster dem Kunden einen wichtigen Vorsprung verschafft und für wirtschaftliche Produktionsvoraussetzungen sorgt, zeigt das Beispiel des Betonfertigteilwerks CON-A S.R.L. in Rumänien. Die deutschen Unternehmen Howal und Wacker Neuson concrete solutions setzten sich in diesem Gemeinschaftsprojekt durch enge Zusammenarbeit und hohe Flexibilität für das Gelingen des Projektes ein.
Das CON-A-Betonfertigteilwerk plante Anfang 2008 die Renovierung und komplette Neuausstattung einer Halle im rumänischen Sibiu. Nicht zuletzt aufgrund des langjährigen Know-hows und der Bereitschaft beider Ausrüster, schon in der Planungsphase eng zusammenzuarbeiten, fiel die Entscheidung zu Gunsten des deutschen Teams. So kooperierten der Schalungsbauer Howal und die Verdichtungsspezialisten von Wacker Neuson concrete solutions bereits im Vorfeld der Montage und berieten sich gemeinsam über die ideale Abstimmung von Vibrationsausrüstung, Schalt- und Automatisierungstechnik und Schalung.
„Dieses Vorgehen ist sehr wichtig, um dem Kunden von Anfang an eine optimale Lösung bieten zu können“, erklärt Ralf Bauer, technischer Vertriebsmitarbeiter bei Wacker Neuson. Ein besonderer Vorteil ist dabei die Tatsache, dass Wacker Neuson auf ein internationales Kompetenznetzwerk zurückgreifen kann. Während die Münchner die Planungs- und Ingenieurleistung für die Vibrationsausrüstung liefern, stehen weltweit 160 Wacker Neuson-Niederlassungen für den Kundendienst und laufenden Service zur Verfügung.




Erhebliche Vorteile auch für den Schalungsausrüster
Von dieser Mischung aus „Kompetenzzentrale“ und globalem Kundendienst profitiert auch der Lieferant der Schalungstechnik. „Für den Schalungsausrüster bedeutet es eine erhebliche Entlastung, wenn er sich nicht selbst um die Details der Vibrationstechnik kümmern muss, sondern sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Umgekehrt begrüßen wir es natürlich auch, mit ihm gemeinsam die optimale Bestückung für sein Produkt erarbeiten zu können.“ Diese Vorgehensweise, so Bauer, zahlt sich später aus: „Durch die klar verteilten Zuständigkeiten und Kompetenzen vereinfachen wir den Prozessablauf und machen das Projekt auch für den Kunden wirtschaftlicher. Am Ende erhält er ein Komplettpaket, das von A bis Z durchdacht ist.“

Flexibilität durch internationale Projekterfahrung
„Durch unsere umfassende internationale Arbeit auch bei Großprojekten haben wir äußerst wertvolle Erfahrungen gesammelt“, erklärt Helmut Wockenfuß, der die Installation vor Ort für Wacker Neuson betreute. „Dies versetzt uns in die Lage, auf veränderte Anforderungen schnell und flexibel reagieren zu können.“ Eine Kernkompetenz, die auch beim CON-A-Projekt gefragt war. Das Betonfertigteilwerk hatte zunächst die Ausrüstung der Halle mit zwei dreiteiligen Binderschalungen gewünscht. Die vormontierten Schalungen inklusive Vibrationsausrüstung wurden ins rumänische Werk geliefert. Für die Einweisung, Montageüberwachung und Inbetriebnahme reisten Helmut Wockenfuß und ein Howal-Mitarbeiter nach Sibiu. Entgegen der ursprünglichen Planung hatte sich der Kunde aber inzwischen für eine andere Aufstellung entschieden und wünschte nun eine Konfiguration mit drei zweiteiligen Schalungen.
„Solche spontanen Änderungswünsche sind wir gewöhnt“, erläutert Wockenfuß. „Deshalb konnten wir auch bei CON-A schnell und flexibel auf die unvorhergesehene Änderung reagieren und alles zur Zufriedenheit des Kunden direkt vor Ort anpassen. So wurden die Hydraulik der Schalung unter Aufsicht des Howal-Ingenieurs und der Anschluss der Vibratoren und Verteilerkästen unter meiner Anleitung neu konfiguriert.“ Dass auf den Kunden anderenfalls erhebliche Mehrkosten und Verzögerungen bei der Inbetriebnahme zugekommen wären, ist leicht vorstellbar. „Gerade bei internationalen Projekten ist diese Flexibilität sehr bedeutsam“, ergänzt Helmut Wockenfuß.

Optimierte Bestückung hilft Kosten sparen
Wacker Neuson concrete solutions hatte für das Projekt einen sehr wirtschaftlichen Ausrüstungsplan erarbeitet. „Bei robusten Schalungen wie der Howal-Stahlschalung können weniger und dafür stärkere Außenvibratoren eingesetzt werden als bei weichen Schalungen“, erklärt Ralf Bauer. „Wir konnten die Bestückung so optimieren, dass die komplette Anlage insgesamt mit nur 32 Außenvibratoren vom Typ Wacker Neuson AR 54/6/250 auskommt.“ Auf diese Weise können mit einer minimalen Anzahl von Vibratoren sehr gute Verdichtungsergebnisse erzielt werden. Die drei Schalungen wurden mit jeweils zwei Vibratorengruppen à fünf bzw. sechs Rüttlern bestückt, die mittels Gruppenschaltern ein- und ausgeschaltet werden.
Praktisches Detail: Über einen Handsender können die wichtigsten Grundfunktionen der Anlage ferngesteuert werden – das erspart dem Bedienungsmann unnötige Laufwege. Zudem ermöglicht die integrierte Schrittsteuerung, die Arbeit der Außenvibratoren dem Betoniertakt auf Knopfdruck anzupassen und einzelne Gruppen durchzuschalten.
Die elektrische Installation und Inbetriebnahme wurde von Helmut Wockenfuß vor Ort gemeinsam mit lokalen Elektrikern vorgenommen – auch hierdurch konnte der Kunde Kosten sparen und sich auf eine wirtschaftliche Lösung verlassen.
„Bei diesem Projekt hat sich die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten sehr zum Vorteil des Kunden ausgewirkt“, bekräftigt Ralf Bauer. „CON-A hat eine Komplettlösung aus einer Hand erhalten, profitiert damit von wirtschaftlichen Vorteilen und einer Rundumbetreuung durch die beteiligten Unternehmen. Mit dieser Strategie sind wir gut aufgestellt, um internationale Projekte mit hoher Beratungskompetenz und exzellentem Service durchzuführen.“

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