Einsatz von polymermodifiziertem Beton im Brückenbau – Teil 2
Im Mai 2010 ist es mit der Freigabe der ersten Brücke aus polymermodifiziertem Beton (PCC) gelungen, Grundlagenforschung in die praktische Anwendung zu überführen. In enger Zusammenarbeit von Bauherr, Planern, Wissenschaftlern und ausführenden Unternehmen, entstand eine Brücke aus polymermodifiziertem Konstruktionsbeton. Angestrebt werden damit eine Erhöhung der Dauerhaftigkeit und eine Minimierung der Instandhaltungsaufwendungen. Für die Beobachtung und Bewertung des PCCs im praktischen Einsatz wird die Brücke messtechnisch begleitet. Der Mischungsentwurf des PCC, eine Bauwerksbeschreibung sowie wesentliche Ergebnisse der Baustoffprüfungen des eingesetzten Betons sind im ersten Teil dieses Beitrages enthalten. Dieser zweite Teil behandelt die Herstellung der Betonfertigteile und des Ortbetons für die Brückenkappen. Die ersten Ergebnisse der Bauwerksmessungen sowie die Erfahrungen beim Bau der Brücke wurden hier vorgestellt.
Herstellung der Fertigteile
Der PCC wurde von den Mitarbeitern der Professur Polymere Werkstoffe in den Laboren des F. A. Finger-Institutes der Bauhaus-Universität Weimar konzipiert. Nachdem die geforderten Frisch- und Festbetonkennwerte nachgewiesen wurden [1], erfolgte die Erprobung der Rezeptur im Betonwerk Kahla. Da die Herstellung von PCC auch für das Betonwerk Kahla ein Novum darstellte, wurde die Polymerdispersion von Hand dosiert. Eine weitere Rezepturanpassung war lediglich beim verwendeten Fließmittel notwendig, da das im Labor erprobte Fließmittel eine Unverträglichkeit mit dem im...