CTT: Leichte Belebung vor der WM (Video)
Dass die Wirtschaftskrise in Russland weiter andauert, das war allen klar, die zur diesjährigen Messe CTT nach Moskau anreisten. Wer deshalb seine Erwartungen von vornherein heruntergeschraubt hatte, wurde auch nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Am zweiten und dritten Messetag, konnten sich die insgesamt rund 520 Aussteller aus 26 Ländern in den Hallen 1 und 3 sowie auf dem Außengelände über ausreichend viele Besucher freuen.
Auch die Qualität der Kundenanfragen stimmte – das behaupteten zahlreiche Aussteller im Gespräch mit der Redaktion der BFT International. Grund dafür sei vor allem, dass sich die russischen Kunden mittlerweile an das neue Wechselverhältnis Rubel-Dollar beziehungsweise Rubel-Euro gewöhnt hätten. Anders als noch zu Beginn der Krise, als das Emporschießen der Preise für Import-Waren von den russischen Kunden mit Schrecken und Ablehnung wahrgenommen wurde, akzeptierten diese jetzt den Kurs von 1:65 beziehungsweise 1:72 als gegeben (Wechselkurse Stand Anfang Juni 2016). Folglich denken die Kunden wieder ernsthafter über konkrete Investitionen nach. Auch das Geschäftsleben muss schließlich weitergehen.
Meine Straße wird gepflastert
Vor allem im Segment Betonwaren scheint sich die Konjunktur derzeit leicht zu beleben. Das liegt erstens daran, dass verschiedene Kommunen und Gebietssubjekte der Russischen Föderation Programme zum Erhalt und Ausbau der Infrastruktur aufgelegt haben – in Moskau ist das zum Beispiel das Programm „Meine Straße“ (Moya ulitsa). Zweitens wirft die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 bereits deutlich ihre Schatten voraus. Nicht nur Stadien werden landesweit saniert und gebaut und entsprechend werden die Vorplätze der Arenen teilweise gepflastert; auch die zugehörige Infrastruktur muss zum Teil neu geschaffen werden und nicht selten kommen Betonwaren zum Einsatz.
Entsprechend stark waren auch in diesem Jahr wieder die Hersteller von Zulieferprodukten für die Betonwaren-Produktion auf der Messe CTT vertreten – angefangen bei den Maschinenherstellern Rekers, Masa, Top-Werk/Hess, Omag, KBH, Poyatos, Techmatik und Frima über die Formenhersteller Rampf und Kobra, die Hersteller von Betonerhärtungssystemen Rotho, Sauter Plersch und Polarmatic bis hin zum Hersteller von Unterlagsplatten Assyx.
Aber auch im Segment der konstruktiven Betonfertigteile läuft das Geschäft weiter, trotz niedrigem Ölpreis, schlechtem Wechselkurs und den Sanktionen, die die USA und die Europäische Union gegen Russland verhängt haben. Auf der Messe präsentierten sich unter anderem die Anlagenbauer Sommer, Weckenmann, Vollert, Ebawe, Echo Precast Engineering, Tecnocom, Weiler, Elematic, Nordimpianti, Euromecc und Wiggert, die Bewehrungsspezialisten Progress, MEP, EVG, Eurobend und Schnell, Mischerhersteller Sicoma und Liebherr sowie Pfeifer Seil- und Hebetechnik.
„Das Geld ist in jedem Fall vorhanden“, sagte etwa Igor Chukov von Vollert Anlagenbau im Gespräch mit der Redaktion der Fachzeitschrift BFT International. Zwar müsse der Kunde jetzt mehr für eine Investition auf den Tisch legen als vor Beginn der Krise, aber das Geschäft müsse ja weiter gehen. Das gelte gleichermaßen für staatliche als auch für privatwirtschaftliche Kunden mit großen Projekten, die für Vollert vor allem interessant sind. Das Geschäft macht natürlich der, der weiß wo es Bedarf gibt und dann das passende Angebot hat.
Vor der Fußball-Weltmeisterschaft scheint die Konjunktur in Russland wieder leicht anzuziehen. Wer im Bauma-Jahr nicht auch noch mit einem Stand auf der CTT vertreten sein wollte, schickte wenigstens Vertriebspersonal, wie beispielsweise der Mischtechnik-Hersteller Teka und der Hersteller von Dosieranlagen Würschum.
Text: Christian Jahn, M. A.
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