Minimal und doch hoch effizient

Fassaden- und Fenstersanierung

Auf den ersten Blick wirkt der Plattenbau am Saatwinkler Damm in Berlin-Spandau nicht besonders aufregend. Die Fassaden- und Fenstersanierung war jedoch anspruchsvoll: Sie sollte werterhaltend sein und dennoch nicht viel kosten. Mit Abdichtungsbändern und -leisten von Tremco illbruck ist das Gebäude nun fit für das nächste Jahrzehnt.

430 Wohnungen umfassen die Geschossbauten in Berlin. Es sind achtgeschossige Plattenbauten aus den 1970er-Jahren, durch Vor- und Rücksprünge sowie Erschließungstürme gegliedert. Im Lauf der Zeit hatten die so genannten West-Platten, ähnlich wie ihre DDR-Äquivalente Sandwichelemente mit Kerndämmung unter Bewuchs, Sonneneinstrahlung, Frost und Regen gelitten. Die Anschlussfugen der originalen Kunststofffenster waren darüber hinaus auch nicht mehr dicht. Diese Mängel blieben lange unbemerkt, bis sich massive Wasserschäden auf den Innenwänden der Wohnungen zeigten.

Nach einer Kosten-Nutzen-Analyse entschied der Eigentümer, die Fassaden- und Fensteranschlussfugen zu sanieren und die Fassade überarbeiten zu lassen. Der Komplex ist nun technisch und optisch auf dem neuesten Stand, und das zu verhältnismäßig geringen Kosten.

 

Die Sanierung

Ein Unternehmen entfernte hierzu Bewuchs und maroden Putz, bürstete und strahlte die verbleibenden Putzflächen ab und versah die Fassadenplatten mit einer elastischen und rissüberbrückenden Beschichtung. Aus den Plattenfugen schnitten die Mitarbeiter die Überreste der spröden Dichtungsmaterialien und brachten stattdessen Abdichtungsband illbruck illmod 600 ein. Es ist vorkomprimiert und schlagregendicht (bis 1050 Pa), gleichzeitig jedoch auch dampfdiffusionsoffen. Damit sind die Fugen dauerhaft abgedichtet, das baubedingt entstehende Kondenswasser kann jedoch nach außen entweichen. Durch seine Langzeitbeständigkeit bleibt illbruck illmod 600 elastisch, damit werden Flankenabrisse vermieden und das Eindringen von Wasser verhindert. Insgesamt 16.500 m illbruck illmod 600 wurden an den Fassaden verlegt. Das Sanierungsunternhmen FRB füllte zunächst das Innere der Fugen mit mineralischem Dämmstoff aus und dichtete sie anschließend mit dem Premium-Fugendichtungsband ab. Die vorhandenen Kunststofffenster dichtete FRB mit der illbruck Fenster-Rollleiste außen ab. Auch diese Leiste erfüllt die Anforderung, wind- und schlagregendicht aber diffusionsoffen zu sein. Vor Ort zeigte sich der besondere Komfort der Rollleiste: Durch die Lagerung als Rolle im Karton nimmt sie kaum Platz in Anspruch und konnte – erst bei Bedarf – genau passend auf Länge geschnitten werden. Nun wurde sie entlang zweier vorgestanzter Nuten geknickt, die den Raum für das Abdichtungsband begrenzen. Anschließend wurde die Leiste mit einem illbruck-Systemkleber, Festix OT 14, auf den Fensterrahmen aufgebracht und genau justiert. Eine Weich-PVC-Lippe schützt den Übergang von Leiste zu Leibung und gleicht dabei kleinere Unebenheiten aus. Mit der illbruck Fenster-Rollleiste war es möglich, die alten Fenster ohne Ausbauen sauber und zeitsparend wieder auf den Stand der Technik zu bringen. Von der illbruck Fenster-Rollleiste setzte man 2.500 m ein. Die neuen Fensterbänke wiederum wurden mit illbruck illmod 600 abgedichtet.

 

Wissenschaftliches Forschungsprojekt

Für das Institut für Bauphysik, Baustoffe und Konstruktion sowie das Institut für Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik – diente der Gebäudekomplex als Forschungsobjekt. Sie verglichen die bauphysikalischen und wirtschaftlichen Aspekte von Fugendichtungsbändern in verschiedenen Dimensionen und PU-Dichtstoff. In die ausgeräumten Fugen wurden die unterschiedlichen Abdichtungsmaterialien nebeneinander eingebracht, um gleiche Testbedingungen zu schaffen. Sonden zeichneten die Feuchtigkeitsentwicklung auf. Fazit: „Bei technisch korrekter Ausführung ergeben sich bei der Sanierung von Betonfugen mit Kompressionsbändern erhebliche Vorteile bezüglich der Lohnkosten gegenüber der Sanierung mit Dichtstoffen. Diese können die erhöhten Materialaufwendungen mehr als ausgleichen. Durch die deutlich längere Gewährleistung ist der Einsatz von Kompressionsbändern auch nachhaltig, da sich quasi keine Folgekosten ergeben. Bei den bauphysikalischen Untersuchungen konnte Tauwasser in den Bauwerksfugen anhand von Langzeitmessungen nachgewiesen werden. Hinter diffusionsoffenen Kompressionsfugenbändern fällt im Vergleich zu einem Fugenverschluss mit Dichtstoffen weniger häufig Tauwasser aus, dieses kann besser abtrocknen und stellt somit ein reduziertes Schadenspotenzial hinsichtlich Baustoffkorrosion und Schimmelbildung dar.“

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