Kunst macht Spaß und Beton „lebt“
Der Workshop im Rahmen des 4. Kunstwettbewerbs „Artist at Work“ fand diesmal auf der Insel Mainau statt und zehn ausgewählte Nachwuchskünstler arbeiteten eine Woche lang an ihren Skulpturen aus Santuro® Sandsteinbeton. Bei der anschließenden Preisverleihung vergab die Jury zwei 1. Plätze und honorierte damit die hohe künstlerische Qualität der Arbeiten.
Albrecht Braun, geschäftsführender Gesellschafter von braun – Ideen aus Stein und Initiator von „Artist at Work“ stellte in seinen einleitenden Worten den Kunstwettbewerb als „process in progress“ vor, der sich seit der erstmaligen Durchführung 1999 jedes Mal weiterentwickelt habe. „Die Verwendung von Hochleistungsbeton, weiteren Werkstoffen und Farbpigmenten, hat die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten deutlich erweitert. An der Intention des Wettbewerbs, die Gestaltungsfähigkeit von Beton dem Vorurteil des starren, kalten Materials entgegen zu setzen, hat sich dadurch nichts geändert – im Gegenteil.“ Zu den weiteren Sponsoren von „Artist at Work“ gehören: Mainau GmbH, Dyckerhoff AG, Harold Scholz & Co. GmbH, BetonMarketing Süd GmbH, Badische Staatsbrauerei Rothaus AG, NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH + Co. KG, Johannes KellerBau GmbH + Co. KG, Nagel Baumaschinen Ulm GmbH, Mediaplan Bader GmbH, Medienservice Laupheim und Mareis Druck Weißenhorn. Ideeller Träger des Kunstwettbewerbs ist das Europäische KulturForum Mainau e.V.
Bei der Preisverleihung im Palmenhaus der Insel Mainau war trotz des regnerischen Wetters kein Schirm erforderlich, wohl aber die Anwesenheit der Schirmherrin. Zusammen mit Albrecht Braun begrüßte Gräfin Bettina Bernadotte, die zugleich Gastgeberin war, die zahlreichen Gäste, die Jury und vor allem die jungen Künstler. Nach der Preisverleihung sind die entstandenen Kunstwerke noch bis zum 16. Oktober im Parkgelände der Mainau zu sehen.
Einer der beiden 1. Preise ging an den jungen Schweizer Kunststudenten Ramon Feller für sein Werk „Untitled (Fünf Worte zwei Klammern)“. Er verband die Fragilität biegsamer Bambuspflanzen mit der Schwere von Beton, und führt auf poetische Weise die Starre von Beton durch die unsichtbare Kraft der Pflanze ad absurdum. „Die Betonelemente des Kunstwerks verändern sich mit dem Wachstum der Bambuspflanzen und zeigen, dass Kunst ein lebendiger Prozess ist“ hieß es in der Begründung der Jury. Den zweiten 1. Preis erhielt die Stuttgarter Künstlerin Lilith Becker. Ihre Arbeit mit dem Titel 4/14/30/40/15 setzt sich kritisch mit dem Thema Essen und dem Umgang mit Lebensmitteln auseinander. Ihre in Form von Masken gestalteten kleinformatigen Skulpturen fanden ihren adäquaten Platz an der Mauer der historischen Großherzog Friedrich Terrasse. Die „Invasion der Gartenzwerge“, die derzeitvom „Schweizer Bundesamt für Bodenuntersuchung“ analysiert wird, bekam für das konsequente künstlerische Konzept der „Nanologin“ Annina Thomann aus St. Gallen den 2. Preis. „Kunst die Spaß macht“ so die Jury zu den zahlreichen Zwergen die zur Erheiterung der Besucher in unterschiedlichen Stadien aus dem Untergrund der Insel Mainau aufgetaucht und im Park ausgeschwärmt sind. „Wir haben die Lage im Griff. Die Zwerge sind philanthropisch veranlagt und nicht gefährlich“ so die Schweizer Künstlerin. Johannes Fötsch aus Halle wurde für sein Werk „nicht hören, nicht sehen, nicht sprechen“, eine Anlehnung an die Metapher der drei Affen, mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Seine zerbeulten „Metallfässer“ stehen in aktuellem Bezug zu ökologischen Themen unserer Zeit, und überzeugen zudem durch die außergewöhnliche Darstellung des Materials, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Prof. Ulrich Klieber, Vorsitzender der hochkarätigen Jury, beschrieb die Qual der Wahl als einen schwierigen Prozess des Abwägens unter den insgesamt hervorragenden Arbeiten der jungen Künstler. Mitglieder der Jury sind neben Prof. Ulrich Klieber, Rektor Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design in Halle, Prof. Ottmar Hörl, Päsident Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg, Prof. Dr. Ludger Hünnekens, Rektor Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart, Dr. Barbara Stark, Leiterin Städtische Wessenberg-Galerie, Konstanz und Hans Thomann, Künstler aus St. Gallen. Im März hatte die Jury bereits unter den eingegangenen Bewerbungen zehn Teilnehmer für den einwöchigen Kunst-Workshop ausgewählt. Die Preisträger erhalten mit der Auszeichnung ein Preisgeld von insgesamt 3500 Euro.
Am 16. Oktober werden die Kunstwerke im Weißen Saal von Schloss Mainau versteigert. Der Erlös kommt zu 75 Prozent den diesjährigen Teilnehmern des Wettbewerbs, und zu 25 Prozent dem Kinderhilfswerk Plan International Deutschland e.V. zugute.
Weitere Infos unter www.artist-at-work.org.