Wohnungsbau gewinnt wieder an Bedeutung
Der Wohnungsbau hat 2010, wie die Indikatoren für den Auftragseingang und die Fertigstellungen zeigen, nach jahrelangem Abwärtstrend in offenbar die Talsohle durchschritten. Dies macht sich entsprechend bei den Trends für den Einsatz des Baustoffs Zement bemerkbar.
Der Nichtwohnbau, also Investitionen von Industrie, Handel und Dienstleistung sowie von öffentlichen Auftraggebern, hat sich hingegen trotz Bewältigung der allgemeinen Krise noch nicht wieder auf das Vorkrisenniveau erholt, sondern verliert nochmals leicht. Indizien deuten jedoch darauf hin, dass eine Aufwärtsentwicklung 2011 auch hier in Gang kommt. Dies sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Schätzungen des Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie (BDZ). Danach hat sich der Anteil des Wohnungsbaus am gesamten Zementverbrauch in Deutschland (24,6 Mio. Tonnen) nach dem Tiefpunkt 2009 (22,5 %) mit 25,1 % in 2010 (entsprechend 6,2 Mio. Tonnen) fast wieder an den Wert von 2007 (25,4 %) herangearbeitet.
Ein Drittel für Betonfertigteile
Für die Betrachtung des Verwendungszwecks von Zement ergibt sich nach den jüngsten Zahlen folgendes Bild: Den größten Anteil macht mit 55,8 % die Herstellung von Ortbeton aus. Hier wurden insgesamt 13,7 Mio. Tonnen Zement eingesetzt, davon entfallen 12,4 Mio. Tonnen auf Transportbeton und 1,3 Mio. Tonnen auf Baustellenbeton. Ein knappes Drittel (30,9 % oder 7,6 Mio. Tonnen) wurde für die Herstellung von Betonfertigteilen einschließlich Betonwaren benötigt. 5,3 % schließlich (1,3 Mio. Tonnen) wurden für die Herstellung von Mörtel, Putz, Estrich und bauchemischen Produkten verwendet. Die übrigen 2 Mio. Tonnen (8 %) sind diversen Einsatzzwecken wie Spritzbeton, Bodenverfestigungen, Bergbauprodukten und Do-it-yourself-Nutzungen zuzuordnen.