DIN EN 12566

Das Neueste von der Kleinkläranlagennorm

Im Jahr 2016 wurden die an die Bauproduktenverordnung angepassten Kleinkläranlagennormen EN 12566-1, -3, -4, -6 und -7 national veröffentlicht. Leider sind sie bis zum heutigen Tage nicht im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht und können deshalb nicht für die CE-Kennzeichnung herangezogen werden. Die Gründe für diese Verzögerung liegen nicht im Bereich der nationalen Normungsgremien, sondern sind neuen Entwicklungen im Bereich der Regularien für die Veröffentlichung von harmonisierten Normen zu verdanken. Normen basieren auf einem Mandat oder einem Auftrag, der den Normungsgremien von der Europäischen Kommission erteilt wird. Alle Mandate enthalten einen allgemeinen Textteil, der die Rahmenbedingungen des Normungsauftrags beinhaltet. Beispielsweise sind das Fristen, zu berücksichtigende Dokumente, die Behandlung von Stufen und Klassen sowie Randbedingungen bei der Auswahl von Prüfmethoden, allgemeine Anforderungen an den Inhalt der Norm(en). Ändern sich im Laufe der Zeit einige Rahmenbedingungen des Mandates, müssen neue Antworten zum Mandat erarbeitet werden. Dies ist bei den Kleinkläranlagen und mehreren Hundert anderen Normen nach Ansicht der Europäischen Kommission der Fall. Aus diesem Grund sind derzeit 800 Normen nicht im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht. Zurzeit werden neue Vorlagen für die Mandate sowie die Antworten auf die Mandate erarbeitet, um die auf Halde liegenden Normen sobald wie möglich veröffentlichen zu können. Nach der Anpassung der Kleinkläranlagennormen an die Bauproduktenverordnung werden diese derzeit in Zusammenarbeit mit dem CEN-Consultant umstrukturiert. Für die CE-Kennzeichnung gilt weiterhin DIN EN 12566-3 von 2013, obwohl in Deutschland und anderen europäischen Ländern 2016 eine neue Fassung veröffentlicht wurde. Neben diesen Anpassungsarbeiten wurden von WG 41, der europäischen Arbeitsgruppe für die Kleinkläranlagennormen, erste Arbeiten an EN 12566-3 vorgenommen, um die Norm an die in den letzten Jahren bei den Prüfungen der Bauprodukte gewonnenen Erkenntnisse anzupassen.

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