Erfolgsstory: Yongfeng Bürkle revolutioniert den Markt für Fertigteile im Reich der Mitte
Seit über 60 Jahren stellt die Bürkle-Gruppe aus dem badischen Sasbach Betonelemente her – darunter Wand- und Deckenelemente sowie individuelle Fertigteile wie Treppen, Stützen und Balkonelemente. Der chinesische Konzern Yongfeng übernahm zum Jahresbeginn 2019 die Bürkle-Gruppe, was zu einer Win-win-Situation für beide Partner wurde.
Seit über 60 Jahren stellt die Bürkle-Gruppe aus dem badischen Sasbach Betonelemente her – darunter Wand- und Deckenelemente sowie individuelle Fertigteile wie Treppen, Stützen und Balkonelemente. Zu dem 1957 gegründeten Familienunternehmen zählen der Baustoffhandel Walther Bürkle GmbH & Co. KG, das Betonwerk Bürkle GmbH & Co. KG, Bürkle Kellerbau GmbH & Co. KG sowie das Schweizer Unternehmen Bürkle Kellerbau GmbH.
Mit einer aktuellen Jahresproduktion von etwa 150.000 m² Doppelwände und 180.000 m² Decken sowie über 500 gebauten Kellerprojekten, zählt die Bürkle-Gruppe bundesweit zu den leistungsstärksten Unternehmen in diesem Sektor. Die gefertigten Bauelemente entsprechen der imponierenden Fläche von fast 2.500 Tennisplätzen – pro Jahr.
Eine deutsch-chinesische Erfolgsgeschichte
Geschäftsführer Johannes Bürkle ist ein Mann mit Visionen und stets auf der Suche nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten für das gesamte Unternehmen. Deshalb lag ihm auch die Frage der Nachfolge schon beizeiten am Herzen. Die Lösung präsentierte sich schließlich in der Kooperation mit dem chinesischen Konzern Yongfeng. Dieser übernahm zum Jahresbeginn 2019 die Bürkle-Gruppe, wobei Johannes Bürkle auch weiterhin als Geschäftsführer agiert. Koordiniert wurde die Auslandsakquisition von Thorsten Zegrotzki, Vorsitzender des Beirats der Bürkle-Gruppe und Berater von Yongfeng. Dieser Coup stellte sich als absolute Win-win-Situation für beide Partner dar.
Der chinesische Konzern hat seinen Sitz in Qihe bei Jinan, Hauptstadt der Provinz Shandong, produziert Stahl und Eisenerz und ist auch in der Bau- und Immobilienbranche tätig. Weitere Geschäftsfelder sind Bildung, kommunale Dienstleistungen, Handel, Logistik und Finanzanlagen. Yongfeng zählt zu den 500 größten chinesischen Unternehmen und beschäftigt etwa 11.000 Mitarbeiter. Mit dem ausgewiesenen Expertenstatus der Bürkle-Gruppe plant Yongfeng umfangreiche Investments im Bereich Fertigteilbau auf dem chinesischen Markt und setzt sich beeindruckende Ziele: Zehn neue Werke sind geplant – das erste wird gerade in Dezhou, 90 km von der Konzernzentrale entfernt, errichtet. Die Umlaufanlage für Deckenelemente ist bereits in Betrieb, die zweite ist noch im Aufbau. Für dieses „Start-up“ sucht Yongfeng noch einen erfahrenen Werksleiter, der das Team vor Ort koordiniert und zur erwünschten Produktivität führt – aktuell sicher eine der spannendsten Positionen in der Fertigteilbranche (siehe auch Stellenzeige S. 71).
Planer und Visionär Johannes Bürkle
Als Ergebnis eines intensiven Auswahlprozesses durch die Bürkle-Gruppe wurde Ausstatter des neuen Werkes die Progress Group – führender Anbieter von Gesamtlösungen für die Betonfertigteilindustrie. Die Umlauftechnologie stammt von Ebawe Anlagentechnik, die Bewehrungsmaschinen von Progress Maschinen & Automation und die Software von Progress Software Development. Planer und damit auch Visionär des neuen Fertigteilwerkes ist Johannes Bürkle, der hier seine über 30jährige Erfahrung einbrachte und eine Anlage vom Feinsten entwickelte.
Das neue Werk Yongfeng Bürkle Construction Technology Co. Ltd. besteht aus zwei Umläufen: ein Umlauf für die Herstellung von Elementdecken, der andere für Massiv- und Sandwichwände mit integriertem Bewehrungsbereich sowie einer zweiten Ebene für das manuelle Schalen und Entschalen der Paletten. Diese werden mithilfe einer Querverschiebung mit Hub jeweils auf die höhere Ebene angehoben und wieder nach unten gefahren. Der Umlauf zur Herstellung von Elementdecken besteht aus 70 Paletten, zwei Plottern, einem Betonverteiler, zwei Verdichtungseinrichtungen, zwei Aufrauern, einem Regalbediengerät zum Ein- und Auslagern der Betonelemente in eine Härtekammer, einer Traverse zum Abheben der fertigen Decken und aus Einrichtungen zum Reinigen und Auftragen eines Trennmittels auf den die Paletten.
Der Umlauf für Massivwände und Sandwichwände mit integrierter Isolierung ist mit 35 Paletten ausgestattet, einer bodenfahrenden Hubschiebebühne, Betonverteiler und Verdichtung sowie einer Vibrations-Glättbohle zum Abstreichen der frischen Betonoberfläche und dem anschließenden Glätten. Die aufgebauten Außenvibratoren übernehmen eine zusätzliche Verdichtung entsprechend der Betonschichttiefe. Der Flügelglätter dient zum Vor- und Feinglätten der Betonoberfläche. Die neu installierte Kübelbahnanlage kommt von Kübat Förderanlagen; die Mischanlage wurde von einem chinesischen Hersteller geliefert.
Weitere Fertigteilwerke in China geplant
In Sachen Bewehrung ist das Werk mit einer neuen Mattenschweißanlage M-System BlueMesh von Progress Maschinen & Automation mit einer integrierten Biegebank für beidseitiges Balkenbiegen ausgestattet und sorgt damit für eine deutliche Zeit- und Personalersparnis. Zusätzlich dazu wurde eine MSR Richt-, Schneide- und Biegemaschine mit automatischer Richtsatzverstellung eingebunden sowie ein EBA S 16 Bügelbiegeautomat mit Anti-Twist-System und automatischer Richtrollenverstellung. Für einen qualitativen und kostenoptimierten Ablauf in der Bewehrungsbereitstellung sorgt die VGA Flex Gitterträgerschweißanlage mit vollautomatischer Höhenverstellung.
Gesteuert und überwacht werden die Umläufe vom Ebos Leitsystem der Progress Software Development. Für die Erfassung und Auswertung der Produktionsdaten steht dem Kunden die Software Stabos – auch von Progress Software Development – zur Verfügung.
Mit dem neuen Werk wird das Bauen mit Betonfertigteilen in China – vor allem für den Wohnungsbau – weiter vorangetrieben. Die Fabrik soll außerdem als Referenzanlage mit integrierter Besucherplattform und extra Laufwegen für Interessierte dienen. So reibungslos, wie die Abstimmungsprozesse und die Errichtung der ersten Anlage liefen, verwundert es nicht, dass Yongfeng Bürkle und die Progress Group die Fortführung der Zusammenarbeit anstreben: Es laufen bereits Gespräche über weitere Fertigteilwerke in China.
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Yongfeng Bürkle
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