Faserbeton-Rinnen für den „Moscow Raceway“
Autos und Rennsport stehen bei sehr vielen Russen hoch im Kurs. Seit einem Jahr gibt es bei Wolokolamsk, rund 100 km nordwestlich der russischen Hauptstadt Moskau gelegen, die erste Rennstrecke des Landes mit einer internationalen Lizenz für den Motorrennsport.
Auch für den „Moscow Raceway“ gilt: Auf die Rennstrecke wirken enorme Kräfte ein. Bau, Planung und Technik müssen deshalb komplexe Lösungen auf der Fläche und „unter Tage“ liefern.
Bewährungstest in Abu Dhabi
Mit der Lieferung des Systems für die Entwässerung der Rennstrecke wurde Hauraton beauftragt. Empfohlen hat sich das deutsche Unternehmen nicht zuletzt durch die Realisierung der Oberflächenentwässerung auf der Rennstrecke in Abu Dhabi, wo die hochmodernen Recyfix Hicap-Rinnen eingebaut wurden. Das Ergebnis war überzeugend: Wegen der optimierten Entwässerungsstruktur konnte auf viele Schächte verzichtet und die Bauzeit verkürzt werden.
Wegen der guten Erfahrungen unterstützte Arite Hirsch, leitende Mitarbeiterin beim Aachener Planungsbüro Tilke und verantwortlich für das Projekt „Moscow Raceway“, den Einsatz der Faserfix Super-Rinnen in Moskau. „Die Faserbetonrinnen von Hauraton überzeugen mit ihrer Robustheit und Bruchfestigkeit und besitzen eine hohe Seitenstabilität. Sie halten den enormen Belastungen und Geschwindigkeiten stand, die wir bei allen Lösungen einkalkulieren mussten“, sagt Hirsch. Die Sicherheit bei der hydraulischen Leistungsfähigkeit sei ein weiterer Pluspunkt der Hauraton-Produkte.
10.000 m Faserfix SuperRinnen
Auf der Rennanlage wurden knapp 10.000 m Faserfix Super-Rinnen in den Nennweiten 100, 150 und 200 mm eingebaut. Wie gefordert sind die Rinnen im Paddock-Bereich und entlang der Boxengasse als temporärer Kabelkanal nutzbar. Die Gussroste sind mit dem Schnellverschluss Side-Lock befestigt, damit einfach und zügig Kabel in den Entwässerungsrinnen verlegt und wieder entfernt werden können. Durch dieses System wird das zeitaufwändige Anbringen und Lösen von Schrauben eingespart.
„Das ausgeklügelte und zuverlässige Side-Lock-System garantiert uns den variablen Einsatz bei den verschiedenen Anforderungen der unterschiedlichen Bereiche. Während im Paddock-Bereich die Abdeckungen schnell abnehmbar sein müssen, wurden sie auf der Rennstrecke zusätzlich acht Mal pro Meter verschraubt. So sind die Abdeckungen vor den enormen Sogkräften geschützt, die durch die Boliden bei höchsten Geschwindigkeiten entstehen“, sagt Tilke-Projektleiterin Hirsch.
Der „Moscow Raceway“ wurde von der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) abgenommen, dem Institut für Motorsport-Sicherheit mit Sitz in Paris. Die „Prüfung“ wurde mit Bravour bestanden und der Kurs mit „Grade 2+1T“ und „Grade B“ für Motorradrennen klassifiziert. Der „Moscow Raceway“ entspricht den Anforderungen an eine internationale Formel 1-Teststrecke.