ICCBP 2018: All around the block in Seoul
In Seoul müssen Pflasterhersteller und Verlegeunternehmen fortan die von ihnen erstellten Flächen mit einer Länge ab 1 km mit einem Hinweisschild kennzeichnen. Auf diesem Schild müssen Name und Adresse der Firmen verzeichnet sein. Mithilfe einer eigens dafür entwickelten App für Mobiltelefone und Tablets können die Bürger von Seoul an die Stadtverwaltung melden, mit Text und Fotos, wenn nach ihrem Dafürhalten Pflaster schlecht verlegt wurde oder wenn Pflasterflächen beschädigt sind. Diesen eigenwilligen Weg geht die südkoreanische Hauptstadt fortan, um die Qualität von gepflasterten Bürgersteigen in der Innenstadt hoch zu halten, wie ein Vertreter der Verwaltung in seinem Auftaktvortrag zur 12. Internationalen Konferenz über Betonpflaster ICCBP (International Conference on Concrete Block Pavement) erklärte.
Diese und viele andere Ideen und Entwicklungen rund um Betonsteinpflaster diskutierten die rund 270 Teilnehmer der Konferenz, die an den vier Veranstaltungstagen in die Koreanische Handels- und Industriekammer kamen. Hinzu kamen rund 189 Vertreter aus der Verwaltung, die der Veranstalter, der Koreanische Pflasterverband, gezählt hatte, und die ebenfalls die Konferenz und die begleitende Ausstellung der Zulieferindustrie besuchten.
Von Rutschsicherheit bis Innovationen
Das ICCBP-Programm war in sieben Vortragsblöcke zu verschiedenen Themen unterteilt, angefangen bei „Planung und Analyse von Betonpflasterflächen unter hoher Belastung“, über „Anwendung von innovativen Materialien“, „Vorteile von Betonsteinpflaster“, „Rutschsicherheit“, „Innovationen“ bis hin zu „Fallstudien“ und „Evaluierung und Straßenkapazität“.
Interessant war der Vortrag eines britischen Wissenschaftlers zur Nutzung von Gebäudedächern als gepflasterte Ruhe- und Freizeitzonen für die Bürger. Die Kombination von versickerungsfähigem Pflaster mit Bepflanzungen von Dächern könne Teil einer Antwort auf Überschwemmungen durch die häufiger auftretenden Starkregenereignisse sein.
Ein koreanischer Wissenschaftler startete seinen Vortrag mit einem Überblick über Projekte, die Solarmodule in Straßen und Radwege integrieren, unter anderem über Projekte von Solarroad oder Wattway. Der Wissenschaftler sieht für diese Art von Anwendung viel Potenzial und seine Hochschule entwickelt derzeit ein eigenes Modul.
Nächste ICCBP voraussichtlich 2021
Vor dem Konferenzsaal und in einem Nachbarsaal präsentierten Unternehmen und Organisationen an 54 Ständen ihre Produkte und Dienstleistungen für die Hersteller und Verleger von Betonwaren sowie für die regionalen Behörden. Auf der Begleitausstellung vertreten waren unter anderem die Firmen Quadra, Topwerk, Finke Dosiertechnik, Pemat, Rotho, Masa, Techmatik, mbk, Seoho Eco Top, Samjung und Wasa. Die Besucherzahl hätte nach übereinstimmender Einschätzung der Aussteller durchaus höher sein können; allerdings, so die Vermutung, hätten die vom koreanischen Pflasterverband festgelegten, hohen Eintrittsgebühren eine höhere Beteiligung verhindert. Die Qualität der Besucher sei allerdings gut gewesen.
Auf einer Bühne im Saal konnten die Aussteller den Besuchern außerdem ihre Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen mit kurzen Powerpoint-Präsentationen vorstellen.
Turnusgemäß wird die nächste ICCBP im Jahr 2021 stattfinden. Wo – das ist noch offen.
Text: Christian Jahn, M. A.
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