Neue DAfStb-Hefte 630 und 631 ersetzen Hefte 220 und 240
Die beiden Hefte 220 und 240 des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb) werden seit der ersten Auflage in der Ingenieurpraxis intensiv genutzt und sind sowohl für die Tragwerksplanung als auch in der baustatischen Prüfung wertvolle Hilfsmittel. Während in Heft 220 vor allem Hinweise, Tabellen und Nomogramme für die Bemessung im GZT (Biegung mit Längskraft, Querkraft, Torsion) und für den Nachweis der Knicksicherheit bereitgestellt werden, können Heft 240 insbesondere Hilfestellungen und Empfehlungen zur Schnittgrößenermittlung (Stabtragwerke, Platten, wandartige Träger), zu Nachweisen im GZG (zum Beispiel Verformungen) sowie zu besonderen Detailfragen (etwa für den Spalt- und Randzug bei einer Teilflächenbelastung) entnommen werden. Nachdem anfänglich aufgrund der damals neuen Betonbaunorm (DIN 1045:1972) vor allem die umfangreichen Nomogramme für die Bemessung genutzt wurden, haben später zunehmend die Inhalte von Heft 240 an Bedeutung gewonnen. Nach mittlerweile über 26 (Heft 240) beziehungsweise 38 Jahren (Heft 220) seit der letzten Auflage werden die Hefte zwar immer noch in der Praxis verwendet. Es war jedoch dringend erforderlich, sowohl eine Anpassung an die aktuelle Normung (EC 2) vorzunehmen als auch neue Erkenntnisse und neue Themen aufzunehmen, wie die Brandbemessung oder auch die numerische Modellierung. Zudem wird sich auch die Anwendung zukünftig vor allem auf die Kontrolle numerischer Berechnungen beziehen. Unter Beteiligung mehrerer Universitäten wurden daher vollständige Neufassungen erarbeitet, die diese Randbedingungen berücksichtigen und ab 2018 als Heft 630 und 631 die bisherigen Hefte ersetzen. Im Hinblick auf die unmittelbare Anwendbarkeit in der Praxis wurden die Neufassungen sowohl durch Gremien des DAfStb als auch durch unabhängige Prüfingenieure geprüft. Im Beitrag werden die neuen Hefte insgesamt vorgestellt und es wird auf wesentliche Inhalte, Neuerungen und Hintergründe näher eingegangen.