Reiche Ernte für die Forschung
Nicht in jedem Jahr können die Messen, Kongresse, Symposien und sonstigen Veranstaltungen der Baustoffbranche mit bahnbrechenden Neuheiten aufwarten. Das liegt unter anderem an den Forschungszyklen. Bis aus der Idee ein Prozess oder ein Produkt entwickelt ist, gehen nicht selten Jahre ins Land. Der gesamte Entwicklungsprozess geschieht weitgehend abgeschirmt von der Öffentlichkeit – für die ist das dann eine scheinbar ereignisarme Zeit.
In den Entwicklungsfeldern Automatisierung und Digitalisierung von Planung und Produktion sehen viele private und öffentliche Auftraggeber weltweit derzeit großes Potenzial. Und nach einer längeren – für die Öffentlichkeit scheinbar ereignisarmen – Forschungs- und Entwicklungsphase, beginnt jetzt offenbar die Erntezeit. Jedenfalls häufen sich die Pressemitteilungen und Forschungsberichte über bis zur Marktreife entwickelte Prozesse und Produkte; ein Beispiel sind additive Bauverfahren, griffig als 3D-Druck mit Beton bezeichnet, bei denen in den USA, China, Russland oder Deutschland Bauteile und ganze Häuser extrudiert werden.
Auf den diesjährigen BetonTagen in Neu-Ulm wurde neben den verschiedenen additiven Verfahren ein weiteres Verfahren mit großem Potenzial vorgestellt: Mit „Non-Waste-Wachsschalungen“, neuartigen Präzisionsschalungen aus Industriewachsen, können in Zukunft geometrisch komplexe Betonbauteile voraussichtlich im industriellen Maßstab und auf jeden Fall umweltfreundlich und nachhaltig produziert werden; die Schalungen werden nach der Produktion nämlich eingeschmolzen und das Rohmaterial steht wieder für die Produktion einer neuen Schalung zur Verfügung. Auf den Seiten 16 bis 17 stellen wir Ihnen den Gewinner des diesjährigen „Innovationspreises der Zulieferindustrie Betonbauteile“ vor. Alle übrigen Einreichungen zum Innovationspreis finden Sie ab Seite 18.