Wetten, dass …
… war’s? Am 13. Dezember 2014 wurde die einst beliebteste deutsche Familiensendung „Wetten, dass..?“ zum letzten Mal ausgestrahlt. Die Journalistin Heike Kunert schrieb hierzu auf Zeit-Online: „Die letzte Sendung hat noch einmal die Fernsehnation vereint. Es wurde so mancher Leichenschmaus abgehalten; andere nannten es public viewing. Ein bisschen war es so wie in den Achtzigern, als sich die ganze Familie vor dem Fernseher einfand: Kartoffelsalat und Bockwurst waren verdaut, die Kinder im Bademantel, Mutti holte die Salzstangen, Vati wartete insgeheim aufs Aktuelle Sportstudio, Oma stopfte Socken und Opa gab sich seiner Landwirtschaftszeitung hin. Es war die Zeit, in der man sich noch wunderte über die Frisur von Gloria von Thurn und Taxis, die dem Rostrum eines Schwertfisches glich und mit Muttis Dauerwelle so unerhört wenig gemein hatte. Es war die Zeit, in der am Montag auf so gut wie allen Schulhöfen, in Kantinen und Büros über diese eine Frisur geredet wurde.“
Nostalgiker und ältere Menschen können sich noch gut an diese Zeiten erinnern. „Wetten, dass..?“ lieferte – genauso wie zum Beispiel der „Tatort“ – über Tage und manchmal Wochen hinweg Gesprächsstoff, bei dem „Alt“ und „Jung“ gleichermaßen mitreden und mitdiskutieren konnten. Diese „althergebrachten“ Kommunikationswege und -ebenen gehen in der heutigen Zeit im Zuge der Individualisierung und Digitalisierung leider etwas verloren. Die BetonTage schaffen es in jedem Jahr wieder, diese heutzutage häufig als antiquiert und als nicht mehr zeitgemäß verkannten Kommunikationsstrukturen im positiven Sinne zu erhalten. Den Veranstaltern gelingt es immer wieder, intensive Fachdiskussionen rund um den Betonbau mit seinen zahlreichen Facetten anzustoßen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Wissensmehrung und zum Wissenserhalt über die Generationen hinweg zu leisten.
Drei Tage, 13 Podien, 160 Aussteller und 2.000 Teilnehmer sind Zahlen, die für sich sprechen. Allen Teilnehmern wünsche ich in diesem Sinne viel Freude mit den althergebrachten Kommunikationsmethoden und den Veranstaltern viel Erfolg bei der Durchführung.
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell
Vorsitzender Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V.