Zähmung der „Steinernen Jungfrau“ mit Fertigteilstützen
Die steirische Gemeinde Radmer an der Stube liegt in einem idyllischen Hochtal östlich des Nationalparks Gesäuse. Die Zufahrt zum beliebten Ausflugsort musste wegen der hohen Steinschlaggefahr allerdings wiederholt gesperrt werden. Durch eine neue, österreichweit einzigartige Steinschlagverbauung sind Passanten in Zukunft vor den Souvenirs der „Steinernen Jungfrau“ geschützt. Bereits vor einigen Jahren wurden Netze errichtet, um den Steinschlag von der „Steinerne Jungfrau“ genannten Steilwand aufzufangen. Doch die schwierige Topografie, durch die sich die L 127 „Radmerstraße“ in diesem Bereich schlängelt, machte einen wirklich effektiven Steinschlagschutz nahezu unmöglich. Zumindest, bis die steirische Landesregierung in Summe 2,7 Mio. Euro in die Hand nahm, um der Steinschlaggefahr endgültig ein Ende zu setzen.
Neben den ausführenden Ingenieuren und Baufirmen wurde auch das Institut für Grundbau und Bodenmechanik der Technischen Universität Graz damit beauftragt, das tatsächliche Gefahrenpotenzial anhand von Simulationsprogrammen zu errechnen. Als Spezialist für Sonderfertigteile hat sich Rauter österreichweit einen hervorragenden Ruf aufgebaut. Besonderes Geschick bewies das Tochterunternehmen der Kirchdorfer Gruppe bei dem Projekt an der sogenannten „Steinernen Jungfrau“, einer Steilwand in der steirischen Gemeinde Radmer an der Stube.
15 imposante Fertigteilstützen
Insgesamt 15 imposante Betonfertigteilstützen wurden in die vor Ort vorbereiteten Fundamente eingesetzt. Die Kragarme, die an den jeweils 28 Tonnen schweren Stützen befestigt sind, spannen nun die gewaltigen Steinschlagnetze über die gesamte Breite der Fahrbahn. Zwischen den Stützen wurden vorgefertigte, zwei Meter hohe Fertigteilwände eingesetzt. Wilfried Klade, Geschäftsführer bei Rauter, verrät: „Kein anderer Fertigteilhersteller in Österreich war bereit, sich der Herausforderung in der Produktion derartiger Stützen zu stellen. Besonders aufgrund der komplexen Geometrie und der Einzigartigkeit der Konstruktion war die Umsetzung äußerst anspruchsvoll, doch heute ist unser Stolz umso größer, dass wir die ‚Steinerne Jungfrau‘ zähmen und die Steinschlaggefahr bändigen konnten.“
Andreas Kammersberger vom Land Steiermark betont die Besonderheit des Projekts: „Es kommt nicht sehr oft vor, dass Steinschlagschutznetze auf diese Art und Weise neben und über einer Verkehrslinie auf solch imposanten Fertigteilstützen montiert werden. In der Verwendung von Aramidgewebe, das vor allem auch in der Wehrtechnik wie beispielsweise bei schusssicheren Westen oder leichten Fahrzeugpanzerungen zum Einsatz kommt, sind wir meines Wissens die Ersten, die dieses Material in dieser Form eingesetzt haben.“
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