Geopolymerbeton – Nachhaltigkeitsvorteile
und Marktpotenzial

Geopolymerbeton ist eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Baustoffen auf Portlandzementbasis, da er eine bessere Umweltbilanz aufweist. Ökobilanzstudien haben gezeigt, dass Geopolymerbeton einen geringeren CO2-Fußabdruck hat und das Treibhauspotenzial deutlich reduzieren kann. Bei der Durchführung von Ökobilanzierungen für Geopolymerbeton bestehen jedoch noch einige Herausforderungen, so die Wahl einer geeigneten funktionellen Einheit, die Festlegung klarer Systemgrenzen und die Berücksichtigung der Subjektivität bei der Dateninterpretation.

Um die Nachhaltigkeitsvorteile von Geopolymerbeton in vollem Umfang zu nutzen, kommt es darauf an, international anerkannte Methodiken der Ökobilanzierung anzuwenden und transparente Informationen über die Materialhandhabung und Verarbeitungswege bereitzustellen. Aus kommerzieller Sicht erfordert die Herstellung von Geopolymerbeton andere Materialien und Methoden als herkömmlicher Beton, was sich auf die Lieferkette und die Logistik auswirken kann. Angesichts der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Baustoffen bietet Geopolymerbeton jedoch erhebliches Potenzial für die Bauindustrie.

Entscheidungsträger in der Betonbranche können auf das Dreieck für die Nachhaltigkeitsbewertung (Sustainability Assessment Triangle; SAT) zurückgreifen – ein Gewichtungsschema, das auf ökologischen, technischen und wirtschaftlichen Parametern basiert – und davon ausgehend die für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele optimal geeignete Rezeptur auswählen. Damit erhalten sie eine Entscheidungshilfe für industrielle Anwendungen. Abschließend lässt sich konstatieren, dass Geopolymerbeton eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Alternative zu herkömmlichem Beton darstellt und für zukünftige Bauvorhaben in Betracht gezogen werden sollte.

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