Regenrückhaltebecken für Logistikzentrum von John Deere
Im rheinland-pfälzischen Zweibrücken stellt der Landmaschinenhersteller John Deere Mähdrescher sowie selbstfahrende Feldhäcksler für den weltweiten Markt her. Unmittelbar neben seinem Werk errichtete das Unternehmen nun ein etwa 22.000 m² großes Logistikzentrum. Für ein geordnetes Regenwassermanagement auf dem rund 3,6 Hektar großen Gelände sorgt unter anderem ein groß dimensioniertes Regenrückhaltebecken, welches die anfallenden Niederschläge nur gedrosselt weitergibt. Bei diesem Bauwerk entschieden sich die Planer für eine Bauweise mit rechteckigen Rahmenprofilen aus Stahlbeton.
Die Produktion von Mähdreschern und Feldhäckslern ist sehr teileintensiv – von der kleinsten Schraube bis zum kompletten Motor müssen alle Komponenten „just in time“ am Montageband angeliefert werden. Bisher stand für das Zweibrücker John Deere Werk hierfür eine Vielzahl interner und externer Lager zur Verfügung. Das Hauptlager befand sich im 140 km entfernten Hockenheim. Daneben verfügte man über sechs weitere Lagerstandorte. Mit dem Neubau des Logistikzentrums sollen künftig sieben Lager ersetzt und damit der Logistikaufwand deutlich reduziert werden. Dadurch könnten jährlich 1.200 Anlieferungen aus dem Hauptlager Hockenheim, das aufgelöst wird, entfallen. Das Unternehmen rechnet folglich mit einer Reduktion des CO2-Ausstoßes um ca. 950 t pro Jahr.
33 Rahmenfertigteile speichern 1.750 m³ Regenwasser
Die Entwässerung der Niederschläge auf der gut 30.000 m² großen versiegelten Fläche, erfolgt über ein Regenrückhaltebecken. Bernd Hoffmann, Bauleiter der BMS Baumaschinen Mietservice und Abbruch GmbH, die im Auftrag der Goldbeck International GmbH die Maßnahme umgesetzt haben, erläutert die Maßnahme: „Der rechteckige unterirdische Stauraumbehälter besteht aus 33 Stahlbetonfertigteilen. Rund 6.700 m³ Erdaushub waren erforderlich, um die Fertigteile zu vergraben. Die einzelnen Bauteile haben ein Maß von 7 x 3 x 2,6 m.
Daraus ergibt sich für das Regenrückhaltebecken ein Speichervolumen von insgesamt 1.750 m³. Über den Zulauf gelangen maximal 150 Liter Regenwasser pro Sekunde in das Becken. Das unterste Element verfügt über eine schwimmergesteuerte Drossel, die konstant 13 l Regenwasser pro Sekunde mittels einer separaten Sammelleitung dem angrenzenden Schwarzbach zuführt. Oberhalb der Drossel befindet sich ein DN 800er Stahlbetonrohr als Notüberlauf.“
20 Minuten Montage pro Bauteil
Geliefert wurden die Bauteile von der Finger-Beton Unternehmensgruppe aus dem Werk in Stockstadt. Die Montage erfolgte in nur drei Tagen mit einem eigenen Montageteam aus dem Hause Finger. Hierzu Projektleiter Dipl.-Ing. Holger Rohrmann: „Um das geforderte Rückhaltevolumen und den gedrosselten Ablauf zu gewährleisten, wird jeder Rückhaltebehälter von uns individuell geplant und angefertigt. Dazu werden die Behälter werkseitig nach der geforderten Drosselabflussleistung konzipiert, mit der optimalen Drosseleinrichtung ausgestattet und zur späteren Baustellenmontage vorbereitet. Geliefert werden die Rahmenbehälterkonstruktionen von Finger-Beton als Einzelelemente per Sattelzug. Nach dem Versetzten der ca. 44 t schweren Elemente durch einen Kran, erfolgt die Montage. Dank eines speziell entwickelten, unkomplizierten zwei Punkte Spannsystems, benötigen wir insgesamt pro Element nur etwa 20 Minuten. Eine spezielle Anordnung der Teile trägt dazu bei, dass die dauerelastischen Verbindungen schnell hergestellt sind. Weil das Schraubsystem außen liegt, bleibt es vor Korrosion geschützt. Ein zusätzliches Vermörteln der Fugen ist daher nicht erforderlich. Unmittelbar nach der Montage ist das fertige Rahmenbauwerk hermetisch verschlossen, sofort dicht und könnte im Grunde direkt mit Wasser befüllt werden“, so Holger Rohrmann.
Nach Eröffnung des neuen Logistikzentrums im Juli 2022 entstanden hier 125 neue Arbeitsplätze. Das hochmoderne Entwässerungssystem schafft optimale Voraussetzungen dafür, dass künftige anfallende Niederschläge ordnungsgemäß abgeführt werden.
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