Augel: Ingbeton hält höchsten Belastungen stand
22.08.2018
Beim Einbau wird der Industrieboden mit Hilfe von Rüttelflaschen verdichtet, anschließend mit einer Rüttelbohle eben abgezogen und am Ende sorgfältig geglättet (Figure: Augel)
Insbesondere im Verkehrswegebau, beispielsweise bei hochfrequentierten Bushaltestellen, aber auch in der Industrie, müssen Bodenoberflächen stets höchste Lasten tragen. Fahrzeuge, Maschinen und Geräte setzen den Oberflächen fortwährend zu. Ob Punktlasten durch Werkzeuge, beispielsweise Bagger, starke Hitzebelastung auf dem Boden, etwa in Stahlwerken oder eine wiederholte Belastung durch ständiges Befahren und Rangieren auf Bau- und Containerhöfen sowie in Werkstätten. Im Freien kommt zudem die Belastung durch die Witterung hinzu, der ein Boden standhalten muss. Bei kombinierten Bus- und Straßenbahnhaltestellen, bei denen der Oberbau durch die Schienen in schmale Streifen aufgeteilt wird, wird die Fahrbahn permanent auf derselben Fläche befahren. Werden solche Oberflächen saniert, spielt auch die Einbauzeit eine entscheidende Rolle. In der Industrie wird gewöhnlich während laufendem Betrieb saniert, der durch die Bauarbeiten nicht behindert wird. Zeit ist genauso im Verkehrswegebau ein Faktor. Daher sind hier Böden mit einem hohen Zementanteil gefragt, die besonders schnell aushärten.
WHG-zertifizierter Industrieboden
Einen solchen, ultrahochfesten Industrieboden hat die PlannIng GmbH, ein Partnerunternehmen der Augel GmbH aus Weibern, in diesem Frühjahr zur Marktreife gebracht. Ingbeton heißt der neue Oberbau, der sowohl als Dichtschicht als auch als Verschleißschutz verbaut werden kann. Ingbeton-Dichtschicht als Bestandteil des Flächenabdichtungssystems der PlannIng GmbH zur Verwendung in LAU-Anlagen (Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Stoffe) wurde unter der Zulassungsnummer Z-74.1-159 mit Datum vom 26.04.2018 schlussgezeichnet. Die Gültigkeitsdauer beträgt fünf Jahre. Zertifizierter Einbauer für den Betonboden ist die Augel GmbH.
Hohe Belastungsfähigkeit bei schnellem Einbau
Der ultrahochfeste Beton unterscheidet sich sowohl durch seine Druckfestigkeit von 150 N/mm² bis zu 250 N/mm² als auch durch seine deutlich höheren Zugfestigkeiten größer als 15 N/mm² von Normalbeton. Die Zugtragfähigkeit kann zusätzlich durch die Zugabe von beispielsweise Metallfasen noch weiter gesteigert werden. Charakteristisch für den Boden ist seine sehr geringe Porosität, bedingt durch die dichte Gefügestruktur. Daraus resultiert ein geringer Wasseraufnahmekoeffizient, was den Boden dauerhaft macht und für einen hohen Chlorideindringwiderstand sorgt. Die Basis für den Ingbeton ist immer eine engmaschige Armierung auf tragfähigem Untergrund, welche statisch berechnet wurde. Die maschinelle Mischung der einzubringenden Materialien erfolgt – je nach Einsatzgebiet und gewünschter Biege- und Druckfestigkeit – direkt mobil auf der Baustelle. Der Einbau geht immer zügig, denn der Zementanteil ist stets hoch und damit die Hydratation deutlich schneller als bei herkömmlichem Beton, was den Industrieboden besonders schnell aushärten lässt.
Beim Einbau wird der Industrieboden mit Hilfe von Rüttelflaschen verdichtet, anschließend mit einer Rüttelbohle eben abgezogen und am Ende sorgfältig geglättet. Der Industrieboden mit minimal niedrigem Aufbau von 46 mm und fugenarmen Flächen kann auf tragenden Untergründen eingebaut werden.
Neuheit: Design und Berechnung des Oberbaus
Neben der WHG-Zulassung für Ingbeton, die im April dieses Jahres erfolgt ist und ihn für den Einbau in LAU-Anlagen oder Verladeplätzen für die Lagerung kontaminierter Stoffe berechtigt, wurde der ultrahochfeste Beton noch für weitere Einsatzgebiete zertifiziert. So kann er im Gegensatz zu anderen, am Markt etablierten Industrieböden sogar mit Stahlrollen befahren werden, was ihn für den Einsatz in Containerlagern prädestiniert. Eine besondere Neuheit ist die Möglichkeit, den Oberbau von Ingbeton durch einen Statiker designen und berechnen zu lassen. Wie die PlannIng GmbH bestätigt, wurde mit der WHG-Zulassung zusätzlich eine berechenbare Größe zur Prüfung von Untergründen festgelegt. Ist der Untergrund korrekt geprüft und berechnet, so bietet die mit Ingbeton errichtete Dichtschicht laut Herstellerangaben stets optimale Sicherheit vor Rissbildung.
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