Steigende Umsätze für Österreichs Fertigteilbranche
Der Wirtschaftsaufschwung in Österreich findet nicht nur in den Studien der Wirtschaftsforscher, sondern auch in der Praxis statt: Der halbjährlich durchgeführte Konjunkturbarometer des Verbands der Österreichischen Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) zeichnet das Bild einer dynamisch wachsenden Branche, deren Werke auf Hochtouren laufen und die auch für die unmittelbare Zukunft positiv gestimmt ist.
Knapp zwei Drittel der Befragten berichten von steigenden Umsätzen im ersten Halbjahr 2017 und 89 % erwarten, dass das zweite Halbjahr 2017 höhere Umsätze als die Vergleichsperiode des Vorjahres bringen wird. „Besonders interessant ist, dass die Umsatzsteigerung vom Großteil der Befragten im Bereich zwischen 2 und 4 % erwartet wird und damit sogar die aktuellen BIP-Prognosen der Wirtschaftsforscher übersteigt“, sagt VÖB-Präsident DI Franz Josef Eder. „Zehn Jahre nach Ausbruch der Wirtschaftskrise haben viele Unternehmen erstmals das Gefühl, dass es wieder aufwärts geht.“
Wohnbau bleibt Motor
Nicht nur für das eigene Unternehmen, auch für die gesamte Branche sind die Befragten voller Hoffnung: Rund zwei Drittel erwarten, dass die gesamte Betonfertigteilbranche bis Jahresende ihre Umsätze steigern kann. Vor allem Aufträge, die dem Wohnbau zuzuordnen sind, sorgen für volle Auslastung der Werke. Aber auch der Bereich Gewerbe- und Industriebau, der lange ein Sorgenkind der Branche war, holt mit Riesenschritten auf – ein Indiz dafür, dass der Wirtschaftsaufschwung in Österreich auch auf der wachsenden Investitionstätigkeit der Unternehmen fußt. In Zahlen ausgedrückt orten 71 % der Befragten Umsatzsteigerungen im Bereich Wohnbau und 46 % sehen höhere Umsätze im Bereich Gewerbe- und Industriebau.
Der Aufschwung der Branche geht am Arbeitsmarkt nicht unbemerkt vorbei: 14 % der Unternehmen rechnen bis Jahresende mit einer steigenden Anzahl an Mitarbeitern. Der Rest erwartet eine gleichbleibende Mitarbeiterzahl und kein einziges Unternehmen gibt an, mit einer sinkenden Anzahl von Beschäftigten zu rechnen. Die Einführung des Mindestlohns von 1.500,00 Euro brutto im Monat ab 2020, auf die sich die Sozialpartner geeinigt haben, wird laut den Ergebnissen des VÖB-Konjunkturbarometers auch in Zukunft kaum Auswirkungen haben: 93 % der Befragten geben an, vom Thema Mindestlohn gar nicht betroffen zu sein.
Sehr wohl auf die Stimmung in den Unternehmen auswirken würde sich ein anderes Thema, das von den Sozialpartnern diskutiert wird: „Die Arbeitszeitflexibilisierung ist in aller Munde. Wie würden sich flexiblere Arbeitszeiten Ihrer Meinung nach auf Ihr Unternehmen auswirken?“, lautete eine der Zusatzfragen beim aktuellen Konjunkturbarometer. Die Antworten der Branchenvertreter fallen beinahe einstimmig aus: Acht von zehn Befragten erwarten von der Arbeitszeitflexibilisierung positive Auswirkungen.
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