Betonpflaster entlastet die Umwelt

Die Autostadt in Wolfsburg und die Gemeinde Markt Feucht in Bayern gehen mit gutem Beispiel voran: Sie nehmen ihre Verantwortung für die Umwelt ernst und leisten einen aktiven Beitrag zur Luftreinhaltung. Beide setzten bei Bauprojekten Pflastersteine ein, die Luftschadstoffe abbauen. Ermöglicht wird dies durch einen neu entwickelten Zement, der dauerhaft schädliche Stickstoffoxide unter Lichteinwirkung in unbedenkliche Bestandteile verwandeln kann.

 

Die BFT INTERNATIONAL berichtete bereits im Heft 01/2009 über die Entwicklung von TioCem. Ebenso waren NOx-reduzierende Pflastersteine ein Thema während der ICCBP2009 (Internationale Konferenz für Betonpflastersteine) in Buenos Aires. Dies zeigt das wachsende weltweite Interesse an dieser Art Betonstein.

 

Auch in der Autostadt in Wolfsburg, dem 25 Hektar großen Themenpark am Stammsitz des VW-Konzerns, geht man nun mit dem Pflaster diesen Weg in Richtung Umweltschutz. „Nachhaltigkeit und die Verwendung umweltschonender Materialien sind seit jeher wichtige Themen für die Autostadt“. Daher sieht er es als „eine umweltgerechte Investition in die Zukunft“, sagte Autostadt-Geschäftsführer Otto Ferdinand Wachs. In Wolfsburg sorgt bereits seit Mitte April die neue Pflasterung auf dem Piazza-Vorplatz und vor dem Kundencenter für frische Luft durch gezielte Schadstoffreduktion.

Auch im bayrischen Markt Feucht hat sich die Gemeindevertretung ausdrücklich für den umweltaktiven Belag ausgesprochen, selbst wenn die innovativen Pflastersteine das Stadtsäckel etwas mehr belasten. Saubere Luft für ihre Bürger ist den Verantwortlichen oberstes Gebot und so wird das Feuchter Zentrum nun Bestandteil der kommunalen Umweltaktivitäten. Als eine der ersten Gemeinden in Deutschland hat sich der Markt Feucht für das Schadstoff abbauende Pflaster entschieden. „Wir sind sicher, dass wir mit der Entscheidung für diesen Belag bei relativen geringen Mehrkosten einen kleinen – aber wichtigen – Beitrag zur Stickstoffoxid-Reduktion leisten. Andere Kommunen sollten es uns nachtun.“

Hightech Zement für umweltaktive Betonprodukte

Die Pflastersteine aus Beton, deren Oberflächen unter Einwirkung von Tageslicht und Sonneneinstrahlung schädliche Stickstoffoxide abbauen, wurden mit dem neuartigen Zement TioCem hergestellt, der Titandioxid (TiO2) enthält. Betonprodukte, die mit TioCem hergestellt werden, können bis zu 90 % der vorhandenen Luftschadstoffe in verträglichere Bestandteile umwandeln. Vor allem im Straßenverkehr, im unmittelbaren Aufenthaltsbereich von Menschen, fallen die betreffenden Stoffe an und reizen die Atemwege. In allen Bauteilen, die TioCem enthalten, wirkt das Titanoxid als so genannter Photokatalysator, der den natürlichen Oxidationsprozess beschleunigt und so eine schnellere Umwandlung der Stickstoffoxide in unbedenkliche Bestandteile bewirkt. Da sich das Titandioxid – wie alle Katalysatoren – nicht verbraucht, wiederholt sich der Umwandlungsprozess beliebig oft.

Wie in Niedersachsen oder Bayern könnten bald überall Schadstoffe durch die Verwendung intelligenter Baustoffe effektiv reduziert werden und damit die Bemühungen von Politik und Gesellschaft für den Umweltschutz unterstützen. Denn grundsätzlich kann in Zukunft jedes Betonprodukt so hergestellt werden, dass es Stickstoffoxide in seiner Umgebung spürbar verringert. Ob bei Betonpflastersteinen, bei Dachsteinen, in Fahrbahndecken, bei Fassadenelementen oder bei Lärmschutzwänden: Man sieht es den Produkten nicht an, dass sie eine photokatalytisch aktive Oberfläche haben, die dauerhaft wirksam ist. HeidelbergCement überwacht die photokatalytische Aktivität aller Produkte mit dem TX Active Label und prüft sie folglich auch bei den Endprodukten seiner Kunden.

Mehr Informationen unter: www.tiocem.de

HeidelbergCement AG Berliner Str. 6
69120 Heidelberg
Tel: +49 6221 4810
Fax: +49 6221 481554
info@heidelbergcement.com
www.heidelbergcement.com

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 09/2013

Luftreinigung mit Betonprodukten aus Spezialzement

Eine der kritischsten Luftschadstoffgruppen in der Nähe unserer Verkehrsadern im innerstädtischen Bereich sind die Stickstoffoxide (NOX). Eine Möglichkeit, den Anteil dieser Schadstoffe in der...

mehr
Ausgabe 12/2016 Heidelberg Cement

Umweltaktive Beton-Fahrspuren für Busbahnhof Mengede

Nicht erst seit die Europäische Union europaweit einen neuen Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 µg/m³ im Jahresmittel verordnet hat, steht in Dortmund der Umweltaspekt auf der Agenda. Daher wurden...

mehr
Ausgabe 07/2021 SIKA DEUTSCHLAND

Weißbeton für Hauptverwaltung von HeidelbergCement

Eine Verwaltungszentrale der Superlative hat der Baustoffkonzern HeidelbergCement AG in Heidelberg errichtet. Innovative Baustoffe, neue Energiekonzepte und moderne Arbeitslandschaften prägen den...

mehr
Ausgabe 09/2019

Sicherere Beurteilung des Frost-Tausalz-Widerstandes zweischichtiger Betonpflastersteine

Seit dem Jahr 2005 ist der Nachweis des Frost-Tausalz-Widerstandes der Betonpflastersteine nach DIN EN 1338 [DIN38] für die Hersteller verpflichtend. Die Prüfmethode zur Bestimmung der sogenannten...

mehr

Aus HeidelbergCement in Deutschland wird Heidelberg Materials

Aus HeidelbergCement wird Heidelberg Materials. Was vergangenen September bereits auf Konzernebene angekündigt wurde, wird nun im Stammland Deutschland umgesetzt. „Heidelberg“ steht weiterhin für...

mehr