Illerbrücke: Ingenieurbaukunst aus Stampfbeton saniert
17.05.2022
Die ehemalige Eisenbahnbrücke dient heute als Fahrrad- und Wanderweg über die Iller
(Figure: Landkreis Unterallgäu/StoCretec GmbH)
Bei der Sanierung der 90 Meter langen Illerbrücke (Baujahr 1903/04) lag die Herausforderung darin, die denkmal-geschützte Optik mit den baustiltypischen Stampffugen und rauen Oberflächen zu erhalten. Dafür kam das System StoConcrete Repair Light LM (StoCretec) zum Einsatz. Kern des Systems ist der polymervergütete Nassspritzmörtel StoCrete LM, der durch seinen Leichtzuschlagstoff dafür sorgt, dass die Statik des Bauwerks nicht unnötig belastet wird.
Die ehemalige Eisenbahnbrücke über die Iller bei Illerbeuren (Allgäu) ist ein denkmalgeschütztes, 90 Meter langes Bauwerk. Es wurde 1903/1904 erbaut und besteht aus Stampfbeton – ohne Stahl. Eindringendes Wasser schädigte die Brücken-konstruktion. Daraufhin beauftragte der Bauherr (der Landkreis Unterallgäu) umfassende Untersuchungen und ein Sanierungs-konzept, nach dem die Brücke in zwei Bauabschnitten instand-gesetzt wurde. Heute ist sie Teil des lokalen Rad- und Wander-wegenetzes und eine Station der „Unterallgäuer Glückswege“.
Dauerhaft instand gesetzt
Bei der Sanierung der Illerbrücke verwendete man bewusst den Nassspritzmörtel StoCrete LM, um die Optik der denkmalgeschützten Brücke weitgehend zu erhalten
(Figure: Landkreis Unterallgäu/StoCretec GmbH)
Aufgabe von Planer und Verarbeiter war es, die Architektur des Baudenkmals zu erhalten. Die baustiltypischen Stampffugen ebenso wie die sägeraue und geschalte Oberflächenoptik sollten sichtbar bleiben. Die instandgesetzten Kanten und Ecken sowie alle weiteren Ausbesserungen sollten bewusst als solche erkennbar sein. Nur an kritischen Stellen wurde die Brücke mit Baustahl verstärkt.
Die Instandsetzung erfolgte mit dem System StoConcrete Repair Light LM von StoCretec. Der polymervergütete Nassspritzmörtel StoCrete LM enthält einen Leichtzuschlagstoff. Damit verfügt er über ein äußerst geringes Flächengewicht und reduziert so die zusätzliche Belastung der Statik auf ein Minimum. Darüber hinaus zeichnet er sich durch seinen niedrigen E-Modul aus, wodurch er sich für Bauwerke der Altbetonklassen A2 und A3 eignet. Er kann den Bewegungen des Bestandsbetons folgen und wirkt so der Gefahr von Riss-bildung und Ablösungen entgegen. Gleichzeitig ist StoCrete LM widerstandsfähig gegen das Eindringen von Wasser und den in Wasser gelösten Schadstoffen durch seine sehr geringe kapillare Wasseraufnahme. Damit gewährleistet der Mörtel eine hohe Frost-Tausalz-Beständigkeit und Dauerhaftigkeit. Sto-Crete LM wird manuell oder im Nassspritzverfahren appliziert. Er eignet sich für vertikale Flächen und Flächen über Kopf. Ohne separate Haftbrücke lässt sich das Material auch in gro-ßen Schichtdicken bis 30 mm in einem Arbeitsgang verarbeiten.
So ist heute ein Wahrzeichen Deutscher Ingenieurs- und Architektenkunst durch detailtreue Instandsetzung vor Abbruch und Verfall bewahrt und gesichert.
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