Opterra: Grundsteinlegung im Werk Karsdorf
13.08.2018
Bei der feierlichen Grundsteinlegung wurde eine Edelstahlkapsel mit Zeitdokumenten eingesetzt und vermörtelt (Figure: Opterra/Sven-Erik Tornow)
Seit 91 Jahren wird in Karsdorf Zement hergestellt. Dank einer 23-Mio-Euro-Investition, für die am 9. Mai 2018 der Grundstein gelegt wurde, soll dies auch in Zukunft so bleiben. „Denn mit dieser Investition wird das Werk Karsdorf in die Lage versetzt, seine Umweltleistung nachhaltig zu verbessern und sichere Arbeitsplätze zu bieten“, erklärte Danilo Buscaglia, Vorsitzender der Opterra-Geschäftsführung, in seiner kurzen Ansprache.
Grenzwerte deutlich unterschreiten
Innerhalb der nächsten 12 Monate entstehen gleich zwei Anlagen im Werk Karsdorf, die vor allem dem Immissionsschutz dienen. Denn ab dem 1. Januar 2019 gelten neue Grenzwerte, die in der 17. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) unter anderem für Staub, Ammoniak und Stickoxide, festgeschrieben sind. Während der laufenden Produktion werden deshalb jetzt an den beiden Ofenlinien spezielle Filteranlagen gebaut, die dann in der Winterreparatur 2018/2019 in Betrieb gehen. Die Beteiligten, allen voran Danilo Buscaglia, gehen davon aus, dass mit den neuen Anlagen die gesetzlich geforderten Grenzwerte nicht nur erreicht, sondern in einigen Werten sogar unterschritten werden.
Karsdorfer Linie arbeitet mit dem SCR-Verfahren
In den neuen Filteranlagen, deren Arbeitstitel „Karsdorfer Linie“ kurzerhand in KALINE umgewandelt wurde, entschied man sich für das sogenannte SCR-Verfahren. SCR steht für Selective Catalytic Reduction, also eine selektive katalytische Reaktion, die für eine erhebliche Reduzierung der Stickoxide in den Ofenabgasen sorgt. Allein die neu zu errichtenden Katalysatorengehäuse haben eine Dimension von 33 m Länge, 7 m Breite und 17 m Höhe. Zusammen mit den Verrohrungen ergeben sich Gesamtlängen von rund 60 m. Denn die neue Filtertechnik ist in die bestehende Filteranlage zu integrieren, die im Zuge der Maßnahmen ebenfalls dem Stand der Technik angepasst wird. „Aktuell werden die Fundamente gegossen“ erläuterte Werkleiter Berthold Perschall die Baumaßnahmen. „Im Sommer sollen die Anlagen dann installiert und Anfang 2019 im Rahmen der jährlichen Winterrevision der Zementöfen getestet werden“, so Berthold Perschall weiter. „Ein Großteil der zum Bau der neuen Anlagen notwendigen Arbeiten wurde bewusst an regionale Firmen vergeben“, fügte der Werkleiter hinzu.
Ein guter Tag für die Region
Der eigens zur Grundsteinlegung angereiste Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Armin Willingmann, betonte die positive Auswirkung der Investition auf die gesamte Region. „Von dem wichtigen Vorhaben zum Immissionsschutz profitieren die Beschäftigten, deren Arbeitsplätze zukunftssicher werden, die zahlreichen mittelständischen Zulieferfirmen sowie nicht zuletzt die Anwohner und die Umwelt“, so der Wirtschaftsminister. Auch der Landrat Götz Ulrich zeigte sich von der zukunftsorientierten Investition erfreut. „In der ländlich geprägten Unstrut-Region ist das Werk ein wichtiger industrieller Arbeitgeber“, so der Landrat. Umso mehr begrüßte er das Bekenntnis zum Standort Karsdorf.
Zeitdokumente für den Grundstein
Im Beisein der Verbandsbürgermeisterinnen Jana Grandi und Monika Ludwig, des Kreistagsvorsitzenden und CDU-Bundestagsabgeordneten Dieter Stier, des Präsidenten des Landesverwaltungsamtes Halle Thomas Pleye sowie Karsdorfs Bürgermeister Olaf Schumann bestückten der Landrat, Minister Willingmann sowie die Repräsentanten von CRH und Opterra eine Kapsel aus Edelstahl mit Zeitdokumenten. Neben einer Miniaturausgabe der Himmelsscheibe von Nebra legten die Beteiligten vor den versammelten Mitarbeitern des Werkes eine aktuelle Ausgabe der Tageszeitung, Baupläne, ein Bild vom Planungsteam, eine Zementprobe sowie Euromünzen mit der Prägung „2018“ in die Zeitkapsel ein. Abschließend wurde die Edelstahlkapsel in den Grundstein eingesetzt und vermörtelt.
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