Vollert startet Kooperation mit der Technical University of Kenya in Nairobi
23.03.2020
Zukünftig sollen die Studenten und zukünftigen jungen Bauingenieure frühzeitig an die neue Bauweise herangeführt werden (Figure: Vollert Anlagenbau)
Moderne Architektur und neue Bausysteme schaffen bezahlbaren Wohnraum für viele Menschen in Afrika. Gleichzeitig wird es eine wichtige Jobmaschine für viele Länder. Dazu startet der deutsche Betonwerksspezialist Vollert jetzt eine Kooperation mit der Technical University of Kenya in Nairobi.
Die Bauindustrie Afrikas boomt. Treibende Kraft auf der Nachfrageseite ist die rasch wachsende Bevölkerung mit ihrer noch schneller wachsenden Mittelschicht, deren Bedarf an Wohnraum noch bei weitem nicht gedeckt ist. Etwa 75% der Bevölkerung lebt derweil weiterhin in einfachen Hütten und den überproportional schnell wachsenden städtischen Slums. „Bezahlbarer Wohraum – qualitativ hochwertig, nachhaltig und umweltfreundlich gebaut. Das ist unser gemeinsames Ziel für Afrika“ erzählt Christoph Müller-Bernhardt, erfahrener Afrikaexperte und Executive Sales Director Africa beim deutschen Anlagenbauer Vollert.
Lösung für Wohnungsnot und Qualitätsprobleme im Bauwesen
Um die große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, bedarf es neuer Bausysteme. „Mit Betonfertigteilen entstehen heute weltweit attraktive Einfamilienhäuser, moderne Wohn- und Bürokomplexe, Shopping Malls, Krankenhäuser und Schulen“ berichtet Müller-Bernhardt. Die Baumethode ermöglicht dank industrialisierter Vorfertigungsprozesse bisher häufige Baumängel zu minimieren und mit deutlich geringeren Investitionen zu arbeiten. Aber noch viel wichtiger, verkürzt sie die Bauzeiten erheblich. „Darüber hinaus wird der CO2-Fußabdruck um 25% gesenkt, Rohstoffe, Wasserverbrauch und Betoneinsatz um bis zu 50% reduziert. Die neuen Wohngebäude haben ein hervorragendes Wärmeverhalten, sind witterungs- und feuerbeständig und sogar erdbebensicher“ schildert Malei Nthiwa von Bola Associates, einem der führenden Bauentwickler Kenias. Afrika unternimmt derzeit große Schritte, diesen weltweiten Standard in der Bautechnik einzuführen. ´Housing for all´: 500.000 Wohngebäude will beispielsweise Kenia bis zum Jahr 2022 bauen.
„Das Bewusstsein für all diese Punkte und Fakten ist gewachsen“ schildert Müller-Bernhardt. „Noch fehlt es jedoch an Know-how über das Bausystem und an Bauunternehmen, die bereit sind in moderne Anlagentechnik für die Betonfertigteilproduktion zu investieren.“ Start-up-Lösungen machen es heute durchaus möglich, vorgefertigte Wände und Decken auch mit geringen Investitionsbudgets zu produzieren. Auch Technologie ´made in Germany´ ist keine Zukunftsvision mehr.
´Proudly made in Africa for Africa´: Ausbildung und Know-how-Transfer entscheidend
„Wir möchten zunächst unsere Kompetenz und Erfahrung an die Bauindustrie in möglichst vielen Teilen Afrikas weitergeben“ berichtet Müller-Bernhardt. Entscheidend sind gut ausgebildete Bauingenieure und spezielle Ausbildungsprogramme. „Wir erarbeiten derzeit mit der Technical University of Kenya in Nairobi derzeit ein Konzept, wie wir frühzeitig die Studenten und zukünftigen jungen Bauingenieure an die neue Bauweise heranführen können“ so Björn Brandt, Mitglied der Geschäftsleitung bei Vollert. Anfang November gab es hierzu einen ersten Austausch mit Vertretern der einzelnen Fakultäten. In diesem Rahmen wurden der Universität nicht nur umfangreiches Buchmaterial und Informationen über die Baumethode bereitgestellt, des weiteren kam es auch gleich zu einer ersten Fragerunde und direkten Gesprächen mit den Studenten. „Es ist wirklich beeindruckend, wie wissbegierig die jungen Menschen an das Thema herangehen. Bereits in den ersten Minuten erkannten die Studenten mit praktischen Beispielen die vielen Vorteilen der neuen Bauweise“ schildert Prof. Francis O. Aduol, Rektor der Technical University of Kenya. „Wir freuen uns sehr auf die weitere Kooperation mit Vollert. Diese neue Generation an Absolventen unserer Universität wird die Bauindustrie Kenias verändern, davon bin ich überzeugt“.
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