Internationale IFF-Fachtagung,
15.-16.11.2011

Die 18. Ausgabe der renom­mier­ten Veranstaltung fand im November 2011 in Weimar statt. Unter dem Tagungstitel „Chancen neuer Werkstoffe und Technologien für vorgefertigte Betonerzeugnisse“ trafen sich wieder knapp 250 Fachleute in Thüringen. Seit vielen Jahren hat sich dieser Branchentreff zu einer festen Größe in der Fertigteilindustrie etabliert. Das ist sicherlich nicht zuletzt ein Verdienst der hervorragenden Organisationsleitung des IFF - Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e.V.

Auch in diesem Herbst war es den Organisatoren gelungen, namhafte Referenten mit spannenden Themen ans Rednerpult zu bitten.

Das Eröffnungspodium wurde von Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Bargstädt M. Sc. mit dem Vortrag „Fertigbau in Deutschland – vom Stiefkind zum Musterschüler“ eingeleitet. Er präsentierte Fotos aus der Praxis, zeigte Projektrealisierungen und vermied es auch nicht, bebildert auf gängige Baustellen- resp. Logistikprobleme hinzuweisen. Der Bogen wurde anschließend weiter nach Russ-land gespannt: Max Shmatov von der Russischen Betonvereinigung sprach über den Betonmarkt in Russland. Die Frage, wie man sich dort behauptet, beantwortete er mit dem Fazit, dass man sich wohl in keinem Land der Welt derart auf seine Kunden (Betonwerke) und die geologisch-klimatischen Verhältnisse einstellen muss wie in Russland. Aber die positive Aussage in seinem Referat gab es auch: es gibt einen Markt und der ist offen für ausländische Investoren und Innovationen.

Das erste Fachpodium des Tages startete im Anschluss zum Thema „Baustoffliche Entwicklungen“. Prof. Dr. rer. nat. Middendorf stellte die neuesten Entwicklungen seines Lehrstuhls auf dem Gebiet des Schaumbetons vor, Dr. rer. nat. Hendrik Möller referierte über Produkt und Konzept von Celitement und Prof. Dr.-Ing. Karl-Christian Thienel sprach über LiaCem, die neue Gesteinskörnung für Leichtbetonfertigteile.

Aber auch das Thema Zementsubstitute wurde aufgegriffen, denn Prof. Dr.-Ing. habil Anette Müller präsentierte Verwertungsstrategien für SiO2-reiche Reststoffe. Den Abschluss des Podiums bildete ein Vortrag von Dyckerhoff zur eigenen Entwicklung Nanodur.

„Verarbeitungs- und Verfahrenstechnik“ bildete den Schwerpunkt des letzten Rahmens am Nachmittag des ersten Konferenztages. Philippe Francisco vom CERIB klärte die Tagungsteilnehmer über den aktuellen Stand der Kriechverformungen bei UHPFRC mit Wärmebehandlung auf. Das IFF stellte das weiterentwickelte Verdichtungsverfahren mit harmonischer Vibration vor. Simulationsparameter für die DEM-Analyse von Förderprozessen war das Thema von jun.-Prof. Dr.-Ing. André Katterfeld, was thematisch ergänzt wurde durch numerische und experimentelle Untersuchungen zum Strömungsverhalten im Kolloidalmischer (IFF) sowie Schüttgutsimulation mobiler Maschinen (Manuel Cremer).

Der erste Tagungsabend stand wie jedes Jahr der Geselligkeit zur Verfügung. Der Einladung des Gastgebers folgten viele in die Räumlichkeiten des IFF.

Es gab außerdem die Möglichkeit, das erst im Jahr 2010 eingeweihte und schon wieder in der Vergrößerung befindliche Technikum zu besichtigen.

Der zweite Tag begann mit dem Schwerpunkt „Flexible Fertigungsausrüstungen und Qualitätssicherung“. Den Einführungsvortrag hielt Konrad Hübner (Fa. Sommer) über die automatisierte Produktionsanlage zur Herstellung mehrschichtiger Fertigteile. Holger Stichel von Kobra Formen stellte die Vorteile des Einsatzes von HotshoeTM (beheizte Stempelplatten) für die Betonwarenproduktion und deren qualitative Ergebnisse heraus. Hochfrequente optische Messverfahren (Justus Lipowsky, IFF)  und der Wellenkipptisch als Garant für homogene Verdichtung bei großflächigen Fertigteilen (IFF) fanden ebenso in diesem Podium Platz.

Die „Anwendung“ bildete den thematischen Abschluss des Kongresses. Das Unternehmen allton Planung + IT-Entwicklung GmbH zeigte Beispiele des modernen Bauens mit Fertigteilen auf. Dr.-Ing. Thomas Teichmann überzeugt die Besucher von seinem Konzept „Quantz“,

das die Herstellung sehr dünnwandiger, hoch belastbarer Betonelemente ermöglicht. Man könnte sagen, dass die Betontechnologen auf dem besten Weg sind, sich den keramischen Baustoffeigenschaften anzunähern. Betonkernaktivierung und Powercon-Multi, das prämierte Verbindungsmittel zeigten weitere erfolgreiche Anwendungsmöglichkeiten von Fertigteilen auf.

Zu guter Letzt konnte das IFF noch eine weitere Innovation vorstellen: das multifunktionale Bordsteinsystem „Mulitbord“.

Das Resümee vieler Besucher war, dass es dem Veranstalter gelungen war, einen Beitrag zur Umsetzung innovativer Konzepte rund um den Beton zu leisten.

Im nächsten Jahr wird die IFF-Fachtagung „Betont Zukunft bauen“ vom 14. bis 15. November 2012 stattfinden. Wieder wird Angewandte Bauforschung zur Effizienzsteigerung in der Vorfertigungsindustrie im Fokus stehen.

Im Jubiläumsjahr des IFF Weimar e. V., denn das Institut feiert 2012 sein 20-jähriges Bestehen, wird es sich mit dem FITR – Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau gemeinnützige GmbH – zusammenschließen. Die beiden einzigen Weimarer wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen verknüpfen Ihre Kompetenzen und sind somit seit dem 01.01.2012 zum IAB - Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH fusioniert.

Mit dieser strategischen Allianz wird in Thüringen eine leistungsfähige Wissenschaftsinstitution entstehen, die das Potential besitzt, in ausgewählten Forschungsgebieten Spitzenpositionen zu besetzen. Das Zusammengehen der beiden Institutionen eröffnet nicht nur neue wirtschaftliche sondern auch neue wissenschaftliche Perspektiven. Eine wichtige Zielstellung dabei ist, nationale und internationale Kooperationen im Rahmen der Forschung und Entwicklung zu intensivieren, neue Kooperationsformen zu entwickeln und die Umsetzung anwendungsrelevanter technischer Innovationen effizient zu befördern. Gemeinsam mit der Industrie werden wissenschaftliche Erkenntnisse in neue und verbesserte Verfahren oder Produkte überführen.


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IFF - INSTITUT FÜR FERTIGTEILTECHNIK UND FERTIGBAU WEIMAR e. V.

Über der Nonnenwiese 1

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