Liebherr-Mischturm: Qualitätsbeton für Wind-
energieanlagen
Bei der Firma WEC-Turmbau in Magdeburg produziert eine weitere Liebherr-Mischanlage den Qualitätsbeton für die Turm-Fertigteile von Windenergieanlagen. Die Idee, diese Turmsegmente aus Beton zu produzieren, wurde erst 1999 geboren. Bisher wurden diese in Form und Belastbarkeit sehr anspruchsvollen Komponenten aus Stahl gefertigt. Die Lösung der Turmsegmente aus Beton hat sich jetzt in der Serienproduktion als technisch ausgereift, kostengünstig und wirtschaftlich erwiesen. Hochfester Beton, eine aufwendige Bewehrung und spezielle toleranzgenaue Schalungen sind Voraussetzung für die Produktion der Segmente.
Die Fertigteilbetontürme von Windenergieanlagen sind oft mehr als 100 Meter hoch und bestehen aus mehr als 20 unterschiedlichen Segmenten. Die Segmente mit großem Durchmesser werden in zwei oder drei Halbschalen gefertigt, um einen problemlosen Transport zu den Aufbauorten der Windenergieanlagen zu gewährleisten. WEC-Turmbau Magdeburg verarbeitet pro Jahr 120.000 m³ Beton.
„Just in time“-Belieferung
Für die Serienproduktion von Segmenten für Fertigteilbetontürme erfolgt die Betonzuführung nach genauen Rezeptvorgaben und exakter Zeitplanung. In Magdeburg hat man sich für einen Liebherr-Mischturm des Typs Betomat III-570 entschieden. Die Zahl 570 steht für das Nutzvolumen der Zuschlagstoffe in m³, gelagert werden diese in sieben Kammern des Siloturms über der Anlage. Beschickt werden die Zuschläge über ein Becherwerk und Drehverteiler mit einer Förderleistung von 140 m³/h. Das Lagervolumen der vier möglichen Zementsorten beträgt 360 m³.
Das Herzstück der Anlage ist ein Liebherr-Ringtellermischer RIM 3,0-D mit einer Mischleistung von ca. 120 m³/h. Dieser Intensivmischer ist mit einem mechanischen Doppel-Wirblersystem ausgestattet und erreicht deshalb beste Mischergebnisse bei kurzen Mischzeiten. Das Bindeglied zwischen der Mischanlage und der Produktionshalle bildet eine Kübelbahn. Sie liefert den Frischbeton „just in time“ an die richtige Schalung in der Produktionshalle. Wahlweise können auch Fahrmischer befüllt werden.
Bis zu 16 Sensoren
Großen Einfluss auf die Qualität des Mischguts haben die eingebauten Steuerungs-, Mess- und Regelsysteme. Das für Liebherr patentierte Feuchtemess-System Litronic-FMS mit eingebautem Mikroprozessor ermittelt die Feuchte in den Kammern für Sand und Körnung von 2 bis 8 mm. Bis zu 16 Sensoren, die direkt am Siloauslauf in einem Prallblech platziert sind, können an die Auswertelektronik angeschlossen werden. Aufgrund der ermittelten Feuchtewerte werden über die Litronic-MPS II die Rezepturvorgaben in der laufenden Charge entsprechend korrigiert und in den Wiegeeinrichtungen exakt verwogen. Für Rezepturen, bei denen die ausschließliche Korrektur über die Feuchtemessung noch nicht ausreicht, ist eine Konsistenzregelung über Mischersonden möglich.
Ergänzt wird die eingesetzte Litronic-Mikroprozessor-Steuerung durch elektronisch gesteuerte Bedarfsmeldestellen Litronic-BMS von Liebherr, über die die benötigte Betonmenge und -sorte aus dem jeweiligen Fertigungsbereich angefordert und abgerufen werden kann. Die Abluftfilterung der Zementsilos und des Mischers tragen dem Umweltschutz Rechnung.
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