38.000 Klick-Konnektoren für asiatisches Housing-Projekt
Die PreConTech GmbH entwickelte kürzlich ein Verankerungssystem, um Mauersteine aus unterschiedlichen Materialien gegen seismische, thermische und Windeinwirkungen zu schützen. Die Neuheit wurde für den Innovationspreis der Betonzulieferindustrie anlässlich der Ulmer BetonTage 2017 eingereicht (die BFT berichtete in ihrer Ausgabe 04/2017); ein Weltpatent ist bereits angemeldet.
Ein Modulstein aus Leichtbeton mit eingebauten Verankerungskomponenten wird mit einem Mauerwerksanker an Ankerschienen befestigt. Zur Befestigung an Stützen wird eine Ankerschiene, die in einem Fugenmodul mit geringer Druckfestigkeit eingebettet ist, an Betonstützen angedübelt oder an Stahlstützen angeschraubt. Dieses Fugenmodul hat die Aufgabe, im Erdbebenfall aufgrund der geringen Rohdichte zuerst zu versagen und damit eine Beschädigung der Stützen und Wandscheiben zu verhindern. So entsteht eine Verbindung, die in alle drei Richtungen Bewegungen absorbieren kann und zusätzlich mit einer Verstiftung zur Verankerung in Decke/Bodenplatte oder Unterzug/Decke ausgestattet ist.
Erfolgreiches Bauvorhaben auf den Philippinen
Mittlerweile sind erste Bauvorhaben mit diesem System erfolgreich angelaufen. So entstehen in Taytah nahe der philippinischen Hauptstadt Manila das San Jose del Monte Residential Projekt mit rund 3.000 Reihenhäusern; weitere Projekte mit 5.000 und 15.000 Einheiten gleicher Bauart stehen demnächst an.
Für dieses Vorhaben werden innerhalb der nächsten drei Jahre circa 38.000 Klick-Konnektoren und weitere 17.000 Stück für den Anschluss von Innen- an Außenwände benötigt. Laut Aussage von Markus Hennig, Vice President Megawide Precast, wurden die Erwartungen an die Montagegeschwindigkeit bei weitem übertroffen und dadurch entsprechende Krangestellungs- und Lohnkosten für die Montage eingespart.
Die verwendeten PTA Ankerschienen 49/30 der Länge 100 mm haben Öffnungen links und rechts am oberen Rand. Für den Innenwandanschluss wurden zwei Ankerschienen mit einem Flachstahl auf die Wandstärke 100 mm verschweißt. Der Klick-Konnektor wird in die Öffnungen eingeführt und fällt nach unten. Danach werden die Unterlegscheiben durch Drehen der Muttern vor den Lippen der Ankerschienen zug- und druckfest verbunden; die Wände sind ohne Benutzung von Schrägstützen sofort belastbar. Die eigentliche Herstellung der Wandplatten erfolgt in einer Feldfabrik direkt an der Baustelle.
Weitere Projekte in Indien und China geplant
Nicht zuletzt dank dieses Projekterfolges fanden inzwischen weitere Gespräche auf den Philippinen mit Fertigteilherstellern und einem Erdbebentechnologie-Consultant für Porenbeton- und Leichtbetonpaneele statt. Speziell die Neuentwicklungen seismischer Verbindungen mit Modulsteinen aus Leichtbeton, das umlaufende Fugenmodul als Sollbruchstelle mit geringer Rohdichte sowie Sandwichplatten mit dünner Deckschicht als nichttragende Wände im Skelettbau fanden großes Interesse.
In China hielt Dieter Rausch, Geschäftsführer von PreConTech mit über 40-jähriger Erfahrung in der Verankerungstechnik von Doppelwänden, kürzlich eine Präsentation bei Baoye Construction, einem Baukonzern mit 70.000 Mitarbeitern und mehreren Umlaufanlagen für die Herstellung von Doppelwänden, Doppelwänden mit Innendämmung und Elementdecken, mit dem ein Joint Venture vorgesehen ist. Unter anderem wurde auf einige Spezialanwendungen für Doppelwände, zum Beispiel Fernauslösung und Drehvorrichtung zum Drehen der Elemente von der horizontalen in die vertikale Position bei sehr langen Doppelwänden, eingegangen.
Ein weiteres Großprojekt ähnlicher Art ist demnächst im indischen Bangalore geplant.