56. BetonTage: Gipfeltreffen der Fertigteilindustrie
Mehr als 1.800 Teilnehmer aus 20 Nationen fanden sich in der Zeit vom 07. bis 09. Februar zu den 56. BetonTagen im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Haus ein. Unter dem Motto „Wandel gestalten“ präsentierte sich der führende Branchentreff der europäischen Betonfertigteilindustrie mit einem hochkarätigen Fachprogramm, namhaften Referenten und einer ausgebuchten Ausstellung. Darüber hinaus gab es zahlreiche Gelegenheiten, um sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
„Als Klammer der Branche“ bezeichnete Harald Sommer, Präsident des Fachverbands Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg e.V. (FBF), in seiner Eröffnungsrede, die Veranstaltung. Die BetonTage böten nicht nur ein umfangreiches Weiterbildungsangebot, sondern seien auch eine wichtige Kommunikations- und Präsentationsplattform für die Industrie und ihre Marktpartner.
Innovative Produkte
Neben der Kernzielgruppe der Beton- und Fertigteilindustrie, waren erneut Vertreter aus der Baustoffbranche, Verbänden, Hochschulen und Ausbildungszentren, Qualitätssicherung und Prüfwesen anwesend. Nicht fehlen durften auch die branchenrelevanten Zielgruppen wie die Öffentliche Hand sowie Architektur- und Ingenieurbüros. Den direkten Kontakt zu allen wichtigen Vertretern der Zulieferindustrie bot die kongressbegleitende Informationsausstellung. Und auch der europäische Betonfertigteilverband ließ es sich nicht nehmen, im Vorfeld der Veranstaltung in Neu-Ulm zu tagen.
Positiv äußerte sich FBF-Präsident Sommer zur zukünftigen Wirtschaftslage. Der Trend zu sicheren Investitionen in Sachwerte wie Immobilien, die aktuellen Auftragsbestände und Genehmigungszahlen ließen zumindest im Hochbau auf eine stabile Entwicklung hoffen. Allerdings dürfe sich die Betonfertigteilbranche nicht auf den Mengenzuwächsen ausruhen, sondern müsse durch innovative, zukunftsfähige Produkte überzeugen.
Nachhaltig mit Beton
Wie können wir nachhaltig, ressourcenschonend und langlebig bauen? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden auch durch das Fachprogramm. Beginnend mit dem Eröffnungsvortrag von Prof. Dr.-Ing. Werner Sobek, der zeigte, was er unter dem Begriff des zukunftsgerichteten nachhaltigen Bauens mit Beton versteht, über Forschungsprojekte zum Gradientenbeton und zu CO2-reduzierten Zementen bis hin zur Vorstellung von Ökobilanzen und Umweltproduktdeklarationen für einzelne Betonbauteile. Auch die Wechselwirkungen zwischen der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und der Betonindustrie wurden aufgezeigt und die Rahmenbedingungen für das Bauen mit Betonbauteilen durch die neue europäische Bauproduktenverordnung abgesteckt.
Das Angebot der produktspezifischen Podien am Nachmittag deckte erneut alle relevanten Segmente der vorgefertigten Betonbauteile ab und reichte von Vorträgen zu Betonwerkstein, Betonprodukten des Straßen-, Landschafts- und Gartenbaus, des Rohrleitungsbaus, über den konstruktiven Betonfertigteilbau bis hin zu Leichtbeton und Kleinkläranlagen.
Praktiker-Workshop
Das Programm für diese Podien erstellte Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Walther, fachlicher Leiter der BetonTage, wie gewohnt in Zusammenarbeit mit den einschlägigen Fachorganisationen. Die rechtlichen Schadensfälle wurden erstmals nicht separat behandelt, sondern direkt in den einzelnen Podien diskutiert. Dabei wurden die technischen Expertisen der Gutachter jeweils durch eine rechtliche Bewertung des erfahrenen Juristen Prof. Dr. Gerd Motzke ergänzt.
Parallel zu den BetonTagen fand erstmals ein Praktiker-Workshop an der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Ulm statt. Das Schulungsangebot für Werkleiter und Produktionsverantwortliche von Betonfertigteilwerken widmete sich Themen wie farbige und ultrahochfeste Betone sowie Betonkosmetik und wurde durch praktische Vorführungen ergänzt. Im Anschluss an den Workshop nutzten viele der Teilnehmer die Möglichkeit noch die Ausstellung der BetonTage zu besuchen.
Beton in der Architektur
Spezielle Podien für die Marktpartner der Branche gab es wie gewohnt am dritten Kongresstag. Mehr als 260 Architekten besuchten das Podium „Beton in der Architektur“, das Gerhard Wittfeld vom Aachener Architektenbüro kadawittfeldarchitektur eröffnete. Sein Credo: Gebäude stehen im Dienste des Nutzers und Betrachters und erfordern maßgeschneiderte Raumstrategien. Dies sei jedoch nur durch den intensiven Austausch mit den Auftraggebern möglich.
Für eine engere interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architekt und Ingenieur plädierte auch Prof. Josef Hegger von der RWTH Aachen. Nur so sei es möglich, innovative Baustoffe in anspruchsvolle Architektur umzusetzen. Vertreter namhafter Büros stellten anschließend ihre, größtenteils mit dem Architekturpreis Beton ausgezeichneten, Projekte vor.
BetonTage 2013
Gut besucht war das gemeinsame Podium mit dem Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein e. V., das sich insbesondere an Bauunternehmer richtete und die Themen Sichtbeton, Betonkosmetik sowie Weiße Dächer und Decken im Fokus hatte. Leicht gewachsen ist die Teilnehmergruppe der Tragwerksplaner aus Ingenieurbüros. Diese besuchten die BetonTage nicht nur am Tag der Marktpartner, sondern auch an den beiden anderen Kongresstagen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung am Donnerstag stand die Einführung des Eurocode 2 mit seinem Nationalen Anhang und die Auswirkungen auf die tägliche Arbeitspraxis.
„Eine sehr gelungene Veranstaltung“, „das technische Niveau des Programms hat sich gegenüber dem letzten Jahr nochmals gesteigert“, „der Besuch hat sich gelohnt“ – das waren einige Kommentare der Teilnehmer zu den BetonTagen 2012. Falls auch Sie nächstes Mal dabei sein möchten: Die BetonTage 2013 finden in der Zeit vom 05. bis 07. Februar statt.
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