Betonfertigteile aus Cotia für Brasiliens ­Bauindustrie

Bis zu 400.000 m² Massiv-Betonfertigteile jährlich produziert M3SP zukünftig für den brasilianischen Markt. In Cotia bei São ­Paulo ist hierfür eines der modernsten Betonfertigteilwerke Südamerikas entstanden; die Produktionstechnik lieferte der deutsche Anlagenbauer Vollert.

M3SP gilt als einer der Technologieführer bei innovativen Lösungen für den Wohn- und Industriebau in Brasilien. Im Jahre 1999 von den heutigen M3SP-Geschäftsführern Marmo Pádua, Luiz Norimatsu und Marcos Roberto de Oliveira gegründet, ist man spezialisiert auf Bauprojekte bis zu einer Größenordnung von 150.000 m² Fertigwänden und Elementdecken.

Hierdurch schafft man preisgünstigen Wohnraum; aber auch Bürogebäude und Shopping Malls sowie Schulen und Universitäten entstehen heute mit M3SP-Betonfertigteilen. Beispielsweise wurde ein Multifunktionsgebäude auf dem Übungsgelände der Associação Desportiva ­Policial Militar in São Paulo mit Massivbetonteilen für eine Spann­weite von über 20 m errichtet. Auf einer anderen Bau­stelle wächst gerade ein 15-geschossiges Bürogebäude mit ­wöchentlich 2.000 m² Baufläche.

Modernste Maschinentechnologie für vielfältige Betonfertigteile

Bisher setzte der in São Paulo beheimatete Baustofflieferant ausschließlich auf stationäre Fertigungstechnik. Im Juli 2015 eröffnete man erstmals ein hochautomatisiertes Betonfertigteilwerk in Cotia, das einen echten Meilenstein in der brasilianischen Bauindustrie hinsichtlich Automatisierungsgrad, Ausbringungsmengen und Fertigteilqualität darstellt.

„Um die hohe Teilevielfalt hochqualitativ und mit den gewünschten Ausbringungsstückzahlen zu fertigen, setzen wir auf modernste Anlagentechnik. Vollert hat uns hier bereits bei den ersten 3D-Simulationsmodellen von seiner Technologie und seinem Know-how 100 %-ig überzeugt“, sagt Marmo Pádua, General Director bei M3SP. „Entscheidend war auch, dass wir mit Wesley Gomes in Belo Horizonte einen direkten Vollert-Ansprechpartner in Brasilien haben.“ Das Anlagenkonzept und die Abläufe wurden so flexibel ausgelegt, dass die Ausbringungs­menge zu einem späteren Zeitpunkt angepasst werden kann. „Auch Sandwich- und Fassadenelemente können wir auf der neuen Anlagenstruktur zukünftig produzieren, was mit einem rein stationären Herstellverfahren bisher nicht möglich war“, so Padua.

Vollert-Anlagentechnik und Ratec-­Magnetabschaler

Ein hochautomatisiertes Umlaufsystem gewährleistet rationelle Arbeitsprozesse. Hierbei können bis zu 13 m große Fertigteile mit einer Flächenlast bis zu 250 kg/m² geschalt werden; Betonteilhöhen bis 3,50 m sind möglich. Die Einschal-Paletten werden ausnahmslos in Brasilien nach höchsten deutschen Technologiestandards gefertigt. „Hierfür leistete Vollert einen umfassenden Wissenstransfer, quasi ‚German Engineering‘ gefertigt in Brasilien“, so Wesley Gomes, CEO bei Vollert do Brasil. Modernste ­Maschinentechnologie sorgt für hochproduktive ­Abläufe – von der vollautomatischen Paletten- und Schalungsreinigung und dem Betonieren über eine niederfrequente Verdichtungssta­tion bis zum Ein- und Auslagern der Betonfertigteile in der Aushärtekammer durch einen Stapelkran. „Allein durch den beschleunigten Aushärteprozess konnten wir die Durchlaufzeiten zwischen dem Betonieren und Entschalen deutlich reduzieren, was einen echten Kostenvorteil bedeutet“, sagt Gomes.

Ein CAD/CAM-gesteuerter Smart-Set-Schalungs­roboter sorgt für das präzise Positionieren der Abschalprofile und das Plotten der Konturen. Durch sehr hohe Achsbeschleunigungen von bis zu 5 m/s2 verkürzt der Multifunktionsroboter diesen Arbeitsprozess deutlich. In Verbindung mit dem um +/- 180° drehbaren Greifer ergibt sich eine maximale Abweichung der Positioniergenauigkeit von +/- 0,4 mm. Ein speziell für M3SP entwickeltes Schalungssystem von Ratec gewährleistet reibungslose Einschalprozesse. Schalungs-Absteller von 3.280 mm mit einer Höhe von 100 mm sowie entsprechende Absteller für längsverlaufende Abtrennungen innerhalb der Schalungsfläche sorgen dafür, dass Betonelemente in vielfältigen Abmessungen gefertigt werden können. Mit dem Ratec Automatic System werden die Absteller durch einfachen Knopfdruck fest auf der ­Palette positioniert.

Persönlicher Besuch der Geschäftsführer

Im Umfeld der Concrete Show South America besuchten die Geschäftsführer Hans-Jörg Vollert, Vollert, und Jörg Reymann, Ratec, sowie mehrere potenzielle Neukunden aus Brasilien und spanischsprachigen Nachbarländern persönlich das Werk in Cotia.

„Vollert war für uns der richtige Technologiepartner. Zudem hat der schwäbische Anlagenbauer die komplette Projektfinanzierung mit einer Hermesdeckung der Bundesrepublik Deutschland initiiert“, freut sich Marmo Pádua von M3SP. „Mit dem neuen Fertigteilwerk in Cotía setzen wir den Startschuss für weiteres Wachstum. Brasilien wird bisher nicht erreichte Qualitätsstandards erhalten. Wir können mit der neuen Anlagentechnologie kleinere Bauprojekte beliefern, aber auch die größten Bauträger Brasiliens – und das jetzt auch überregional“.

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74189 Weinsberg/Germany

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M3SP Engenharia Indstria e Comércio Ltda

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