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Bosporus-Unterfahrung mit rund 15.000 Tübbingen

Am 22. August 2015 durchstach vor den Augen des türkischen Premierministers Ahmet Davutoglu ein Mixschild plangenau die Zielschachtwand auf der europäischen Seite von Istanbul. Nach 16 Monaten Vortrieb unter der Meerenge des Bosporos war das Auftauchen des Bohrriesen ein ingenieurtechnischer Erfolg für die bauausführende, türkisch-südkoreanische Joint Venture Yap: Merkezi und SK Engineering & Construction.

Die 3,34 km lange Unterfahrung für den zweistöckigen Eurasia-Straßentunnel, gestartet mit 5 % Gefälle im April 2014 von der asiatischen Landseite und im tiefsten Punkt 106 m unter dem Bosporus, stellt bei Wasserdrücken von bis zu 11 bar einen gewaltigen Härtetest für hochmoderne Tunnelvortriebstechnik dar; erreicht wurden Bestleistungen von bis zu 92 m/Woche. Einzelheiten über den Ausbau des Tunnels mit Stahlbetontübbingen enthält Tabelle 1.

In der Stadt Istanbul mit ihren 14 Mio. Einwohnern sorgt der neue Straßentunnel als Bestandteil der insgesamt 5,4 km langen Unterquerung des Bosporus für eine entscheidende Verkehrsentlastung beim Passieren der Meeresenge über eine Brücke. Ab Ende 2016 sollen im Eurasia-Tunnel täglich rund 100.000 Fahrzeuge auf 2 x 2 übereinander liegenden Fahrbahnen zwischen den Kontinenten wechseln; dann wird sich die Fahrzeit von heute 100 auf nur noch 15 Min. verringern.

Text: Dipl.-Ing. G. Brux

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