Der Energiehybrid
Ein Pilotprojekt der Max Bögl Wind AG in Gaildorf bei Schwäbisch Hall kombiniert einen Windpark mit vier Windkraftanlagen mit einem Pumpspeicherkraftwerk. Das neue Kraftwerkskonzept nutzt die Turmfundamente der Windanlagen als Wasserspeicher.
Bereits ein altes chinesisches Sprichwort sagt: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Gemäß der zweiten Alternative entschied sich auch Max Bögl 2010, seine langjährigen Erfahrungen aus dem Bauwesen für die regenerative Energieerzeugung zu nutzen, und entwickelte Hybridtürme für Windkraftanlagen. Mittlerweile ist die Max Bögl Wind AG einer der innovativen Vorreiter der Branche geworden.
In Gaildorf entsteht derzeit ein Pilotprojekt, das einen Windpark mit vier Windkraftanlagen mit einem Pumpspeicherkraftwerk kombiniert. Das neue Kraftwerkskonzept der Max Bögl Wind AG nutzt die Turmfundamente der Windanlagen als Wasserspeicher. Druckrohrleitungen aus Polyethylen (PE) verbinden sie mit einem Wasserkraftwerk und dem dazugehörigen Unterbecken 200 m tiefer im Tal. Durch die Wasserspeicher im Turmfundament werden zusätzliche 40 m Nabenhöhe gewonnen und damit weitere Windausbeute erzielt. Zusammen können die Speicherbecken in Gaildorf 160.000 m³ Wasser beziehungsweise umgerechnet 70 MWh elektrische Speicherkapazität aufnehmen. Ähnlich wie bei den Hybridtürmen wurden die Speicherbecken aus Betonelementen nach dem Baukastensystem geplant und fertiggestellt.
Turmfundamente als Wasserbecken
Mit dieser sogenannten Wasserbatterie hat die Max Bögl Wind AG eine Kombination aus zwei erneuerbaren Energieträgern geschaffen. Die Idee in Gaildorf: Dort, wo große Betonfundamente auf einem Berg errichtet werden, lassen sich diese auch gleich zu Wasserbecken ausbauen. Das senkt den Bedarf an konventionellen Pumpspeichern, für die meist unberührte Landschaften massiv umgeformt und aufwendige Genehmigungsverfahren durchgeführt werden müssen. Dadurch entsteht eine zukunftsträchtige Symbiose von erneuerbaren Energiequellen und Pumpspeicher.
Mit der Wasserbatterie wurde ein völlig neuartiger Großspeicher entwickelt, der in technisch innovativer Weise neue Maßstäbe setzt: Erstmals wird die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien, etwa aus einem Wind- oder Solarpark oder aus Biomasse, mit einem modernen Pumpspeicherkraftwerk kombiniert. Die Wasserbatterie kann überschüssigen Strom aus dem Stromnetz aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Sie dient als Kurzzeitspeicher und trägt dazu bei, das Stromnetz in Zukunft stabil zu halten und eine kontinuierliche und lückenlose Versorgung zu gewährleisten. Das Pumpspeicherwerk ist in drei Leistungsklassen – 16, 24 oder 32 MW – verfügbar und kann innerhalb von 30 s zwischen Produktion und Speichern wechseln ...
Den vollständigen Text lesen Sie im Jahrbuch Beton Bauteile 2018 (s. u.).
Der Text ist eine Vorschau auf das Jahrbuch Beton Bauteile 2018 (ISBN 978-3-7625-3679-6), das ab 01. Dezember 2017 unter www.profil-buchhandlung.de und im örtlichen Buchhandel erhältlich ist.