Effizienz auf allen Ebenen mit Doppelwellen-Chargenmischer
Den Beton für das neue Verwaltungsgebäude mit Gesteinsfraktionen aus dem eigenen Steinbruch selbst herstellen – für die E. Gfrörer & Sohn Schotterwerk GmbH & Co. eigentlich eine Selbstverständlichkeit – wenn da nicht fast zeitgleich der Umbau der Turmmischanlage anstünde. BHS-Sonthofen erwies sich als richtiger Partner für dieses zeitkritische Projekt. Die Experten für Mischtechnik ersetzten dabei zwei in die Jahre gekommene Tellermischer mit einem Doppelwellen-Chargenmischer, der erstmals mit einer von BHS-Sonthofen gebauten Drehzahlsteuerung mit Frequenzumrichter ausgestattet ist. Dadurch lassen sich insbesondere moderne Rezepturen mit sehr feinkörnigen Anteilen optimal mischen.
E. Gfrörer & Sohn Schotterwerk aus Empfingen ist Experte, wenn es um Steine und Beton geht: Seit 1924 baut das Unternehmen im eigenen Schotterwerk in Sulz-Fischingen Gestein ab und verarbeitet es zu unterschiedlichen Fraktionen. 1998 investierte Gfrörer zusätzlich in eine Anlage zur Herstellung von Transportbeton. Hier konnten die im eigenen Werk gewonnenen und verarbeiteten Kiese, Splitte und Brechsande direkt in die Betonproduktion fließen. Der neue Geschäftszweig erwies sich als voller Erfolg. Das hatte allerdings zur Folge, dass die beiden Tellermischer des Mischturms nach gut zwei Jahrzehnten schließlich das Ende ihrer Lebensdauer erreichten. Neue, moderne Mischtechnik sollte die beiden Maschinen ersetzen.
Im August 2019 setzte sich Gfrörer deshalb mit BHS-Sonthofen zusammen, um gemeinsam den Umbau der Anlage zu planen. Der optimale Mischer war schnell gefunden: ein Doppelwellen-Chargenmischer vom Typ DKXS 3,33. In Bezug auf die Ausstattung des Mischers, führte Gfrörer die BHS allerdings mit zusätzlichen Anforderungen auf neue Wege.
Neue Technik für das bewährte Mischprinzip
Moderne Betonrezepturen enthalten immer höhere Anteile an sehr feinkörnigen Gesteinszusätzen. Dadurch kann der Beton besser die Stahlarmierung durchdringen.
Für die Mischtechnik bedeuten diese feinen Anteile allerdings eine Herausforderung. Um eine optimale Homogenität bei unterschiedlichsten Betonrezepturen zu garantieren, entschied sich BHS-Sonthofen gemeinsam mit Gfrörer dafür, den Doppelwellen-Chargenmischer mit einer technischen Neuheit auszustatten: das bewährte dreidimensionale Mischprinzip wird durch eine Drehzahlsteuerung mit Frequenzumrichter unterstützt. Die Steuerung ermöglicht dabei eine Veränderung der Drehzahl während des Mischvorgangs, wodurch sich dieser optimal an die entsprechende Rezeptur anpassen lässt.
Die Neuerung hat einen weiteren Vorteil, wie Gerd Schuler, Außendienstmitarbeiter bei BHS im Geschäftsbereich Baustoffmaschinen erklärt: „Die Stromversorgung bei diesem Kunden läuft zweigleisig. Gfrörer verwendet Netzstrom und ergänzt diesen bei Bedarf durch ein Stromaggregat. Der Mischer muss mit beiden Stromquellen zurechtkommen, dabei wirkt die Drehzahlsteuerung stabilisierend.“
Ein enger Zeitplan und eine besondere erste Aufgabe
Anfang 2020 war es soweit: Nach einem halben Jahr Planung konnte BHS am 13. Januar mit dem Umbau der Anlage beginnen. Die Zeitvorgaben waren strikt: am 24. Februar wollte Gfrörer bereits wieder Beton herstellen. Eine Verzögerung kam nicht in Frage, denn das erste Projekt sollte ein ganz besonderes sein, wie Uwe Gfrörer, Geschäftsführer des Unternehmens, erklärt: „Wir waren gerade dabei, ein neues Verwaltungsgebäude zu errichten. Selbstverständlich sollte der Beton für das Fundament mit Materialien aus unserem eigenen Steinbruch stammen und in der eigenen Mischanlage hergestellt werden.“
In den ersten Tagen des Umbaus ging es darum, die bestehende Wiege- und Mischtechnik mitsamt dem Stahlbau auszubauen. Einzig die Vorratssilos für die Gesteinskörnungen blieben bestehen. Die neu gebaute Wiegebühne wurde mit einer Zuschlagstoffwaage für Kies und Sand, einer Zementwaage, einer Wasserwaage, einer Waage für chemische Zusatzstoffe sowie einem Abluftfilter ausgestattet. Darunter entstand anschließend die Mischbühne mit dem neuen Mischer, in den alle Waagen entleeren. Diese Ebene ist zudem mit einer Hochdruckreinigungsanlage ausgestattet. Die Entleerung des Mischers wird über ein an dem Mischer befindliches Hydraulikaggregat gesteuert. Über Entleertrichter übergibt der Mischer den Beton entweder direkt oder mittels einer Verlängerung.
„Innerhalb dieses straffen Zeitplanes galt es, eine Menge umzusetzen“, erinnert sich Gerd Schuler. „Eine gewisse Anspannung war dabei allen Beteiligten anzumerken. Aber wir waren bestens vorbereitet.“ In der Tat hätte der Umbau kaum besser laufen können. Statt wie geplant am 24. Februar die erste Charge Beton zu mischen, konnte die Anlage bereits am 19. Februar getestet werden. Das Ergebnis überzeugte sofort und wurde entsprechend direkt für das Fundament des neuen Verwaltungsgebäudes genutzt. Bis zum darauffolgenden Freitag hatte der Mischer bereits insgesamt 250 m³ Beton produziert. „Dass wir den Beton für das neue Gebäude in unserer Mischanlage herstellen konnten – und diese sogar vier Tage vor Plan fertig war – sehe ich natürlich als einen besonders gelungenen Abschluss dieses Projekts“, hebt Uwe Gfrörer hervor. Auch BHS freut sich über die gelungene Zusammenarbeit: „Die Anlage steht seither eigentlich nicht mehr still und läuft zur vollsten Zufriedenheit der Betreiber“, bemerkt Gerd Schuler abschießend.
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