Eisenoxidpigmente für zwei neue Piere in Ostende
Rund um den alten hölzernen Pier an der Küste der belgischen Stadt Ostende ließ die Behörde für maritimen Zugang (Afdeling Maritieme Toegang) der flämischen Regierung zwischen 2010 und 2014 zwei neue, moderne Piere mit Gehwegen errichten. Sie sollen den Zugang zum Hafen verbessern und das Stadtzentrum vor Überflutungen schützen. Die Piere fungieren darüber hinaus als Meerespromenade und haben sich rasch zu einer Touristenattraktion entwickelt. Um die Stabilität der Hafendämme zu gewährleisten, hatte die Behörde für maritimen Zugang der belgischen Regierung angeordnet, sie auf der Seeseite der Promenade mit 550 Dammkronenelementen aus Beton zu versehen. Die Elemente sowie auch die Promenaden selbst wurden aus farbigem Beton gefertigt, um den Farbton von Meeressand nachzuempfinden. Die Pigmente wurden aus der Ferrotint-Reihe der Firma Cathay Industries ausgewählt. In Kombination mit einer speziell dafür entwickelten Betonrezeptur zeichnen diese synthetischen Eisenoxide sich durch hohe Wetter- und Salzfestigkeit sowie Langlebigkeit aus.
Seit der Erweiterung des Hafens von Ostende, die 1997 geplant wurde, können Schiffe mit einer Länge von bis zu 200 m und einem Tiefgang von bis zu 7,50 m anlegen. Um den Zugang zum Hafen zu verbessern und das Stadtzentrum vor Sturm und Überflutungen zu schützen, wurden zwei neue Piere mit einer Länge von jeweils 750 m in die Nordsee hinausgebaut. Ihr Fundament wurde zwischen 2010 und 2012 errichtet. Die Arbeiten zur Fertigstellung begannen 2013 und wurden 2014 abgeschlossen. Die Piere liegen nun 7 m bis 8 m über dem mittleren Wasserstand und haben eine Breite von 8 m. Der alte hölzerne Pier wurde als kostbares Erbe der Vergangenheit an Ort und Stelle belassen.
Blocksteine und Promenade aus Beton
Auf der dem Meer zugewandten Seite sind beide Piere mit 550 von der Firma Lithobeton hergestellten Dammkronenelementen aus Fertigbeton versehen. Bei Spaziergängen auf der Promenade dienen sie als Geländer und als Schutzmauer. Die Blocksteine wurden aus insgesamt 2500 m³ farbigem Konstruktionsbeton gefertigt. Der Gehweg besteht aus Fertigbeton der in Ostende ansässigen, zur HeidelbergCement Group gehörenden Firma Inter-Beton. Die obere Schicht des Gehweges wurde aus etwa 5300 m³ farbigem Beton gefertigt. Das Ziel bestand darin, ein Material herzustellen, das der Farbe des Sandes am Strand von Ostende entspricht. Dazu mussten Pigmente gewählt werden, die dauerhaft ein architektonisch ansprechendes Aussehen gewährleisten.
Langlebige Farbe mit synthetischen anorganischen Eisenoxiden
Diese Anforderungen erfüllen synthetische anorganische Eisenoxide der Firma Cathay Industries. Zu Beginn des Pigmentauswahlverfahrens führte der Investor, die Behörde für maritimen Zugang, auf einem 20 m² großen Testgelände umfangreiche Tests durch, um die idealen Pigmentrezepturen und Oberflächenbehandlungen zu ermitteln. Schließlich entschied man sich für Pigmentmischungen aus der Ferrotint-Reihe. In Kombination mit einer speziell entwickelten Betonzusammensetzung der Firma Lithobeton zeichnen diese Ferrotint-Güteklassen sich durch Farb- und Lichtechtheit, Laugen- und Säurebeständigkeit sowie Beständigkeit in salziger Umgebung aus. Damit ist das geforderte Erscheinungsbild auf lange Sicht gewährleistet.
Sichere Anwendung
Cathay Industries leistete Projektunterstützung und lieferte die vorgemischten Farben in kaltwasserlöslichen Säcken. Die Säcke werden während des Mischvorgangs zugegeben. Sie lösen sich in der Betonmasse vollständig auf und ermöglichen eine präzise, rasche und saubere Dosierung. Der verwendete hellgraue Zement war ideal für die Einfärbung mit synthetischen Eisenoxiden der Firma Cathay Industries geeignet. Die Zugabemenge betrug 1 % Ferrotint Gelb F5300.
Die Blocksteine mit einer Höhe von 1,85 m, einer Tiefe von 2,00 m und einer Breite von 1,75 m wurden aus selbstverdichtendem Beton der Firma Lithobeton unter Zugabe von 1,5 % bis 2 % Ferrotint F6531 gefertigt. Die größte Herausforderung bestand darin, die 550 Blocksteine unter den gleichen klimatischen Bedingungen herzustellen, um so eine gleichmäßige Färbung zu gewährleisten. Die Blocksteine wurden seitens des Herstellers deshalb mit isolierten Behältern umgeben und in einem beheizten Feuchtraum mit einer Luftfeuchtigkeit von 95 % gelagert.
Wegen der räumlichen Beschränkungen am Pier musste der Beton für den Gehweg vom Mauerdamm ausgehend in Rückwärtsrichtung eingebaut werden. Dank der Pigmente und der intensiven Oberflächenglättung konnte die gewünschte Farbschattierung erzielt werden.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Spezialisten der Firma Cathay Industries unterstützten sowohl die Planung als auch den Färbeprozess, um zu gewährleisten, dass das Arbeitsergebnis sämtliche Anforderungen erfüllt. „Die Farbe des Betons entspricht genau unseren Vorstellungen. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, fasst Hadewych Verhaeghe, Leiterin der Behörde für maritimen Zugang, die Zusammenarbeit mit dem Pigmenthersteller zusammen. Nach Fertigstellung bieten die Hafendämme dem Stadtzentrum zuverlässigen Schutz und sind zugleich eine Sehenswürdigkeit für Touristen, die Ostende besuchen.
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