Fachtagung „Betonpflasterbauweisen“

Seit nunmehr drei Jahren richtet der Betonverband SLG für die Anwendungstechniker seiner Mitgliedsunternehmen eine Fachtagung zu aktuellen Entwicklungen und Aspekten von Pflaster- und Plattenbauweisen aus. Zur dritten Fachtagung „Betonpflasterbauweisen“ konnte Verbandsgeschäftsführer Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska Ende November 2017 rund 80 Teilnehmer begrüßen.

Die Vorträge deckten ein breites inhaltliches Spektrum ab, angefangen bei aktuellen juristischen Themen über Neuerungen in den Regelwerken und Sonderbauweisen bis hin zu den häufigen Schäden an Betonsteinen, deren Ursachen und Vermeidungsmöglichkeiten. Rechtsanwalt Michael Schorn von der Bonner Kanzlei Busse und Miessen eröffnete die Vortragsreihe mit dem Thema „Neues Bauvertragsrecht – Was haben Baustofflieferanten zu beachten?“

Plattenbeläge auf Gebäuden

Daran knüpfte nahtlos der Vortrag von Dr. Karl-Uwe Voß an. Der Leiter der Materialprüfungs- und Versuchsanstalt (MPVA) in Neuwied referierte über die Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts „Verschmutzungen von Pflasteroberflächen durch Fugenmaterialen“. In einem zweiten Vortrag ging Voß später am Tag außerdem noch ein auf Kantenabplatzungen an Betonwaren und deren Ursachen.

Dipl.-Ing. Bernd W. Krupka, Freier Landschaftsarchitekt und Stadtplaner sowie Sachverständiger aus Bad Pyrmont, referierte über die bautechnischen Besonderheiten, die bei der Planung und Ausführung von Pflaster-decken und Plattenbelägen auf Gebäuden zu beachten sind. Aufgrund der oftmals geringen Aufbaudicken, meist fehlender Gefälleausbildung, niedriger Anschlusshöhen und zahlreicher Einbauten auf Gebäuden ergeben sich spezielle Anforderungen an den Schutz der Bauwerksabdichtung sowie an die Verdichtbarkeit, Tragfähigkeit und Wasserdurchlässigkeit der verschiedenen Schichten des Oberbaus.

Den Schlusspunkt setzte Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska mit seinem Vortrag zu den Neuerungen in den ZTV Pflaster, deren Veröffentlichung im kommenden Jahr erwartet wird. Abschließend ging der SLG-Geschäftsführer kritisch auf einige unpräzisen Aussagen und Formulierungen innerhalb des Entwurfs zur Neufassung der ATV DIN 18318 ein. Hierin liegt nach seiner Meinung ein erhebliches Streitpotenzial, wenn die benannten Fehlerquellen vor der Veröffentlichung nicht beseitigt werden.