Folienbeschichtungen steigern Umsätze im Fertigteilwerk
Viele Betonfertigteilwerke beschäftigen sich erfolgreich und mit hohem zeitlichen und finanziellem Engagement mit Sichtbeton. Viele Kunden, vor allem Architekten, honorieren dies und schätzen das Know-How und die große Handwerkskunst der hoch spezialisierten Unternehmen. Beton hat sich aber nicht wegen seiner Optik als wichtigster Baustoff durchgesetzt, sondern weil er dauerhaft, fest, nicht brennbar und preiswert ist. Vor allem bei Doppelwänden und Sandwichelementen wird Beton nur selten wegen der Optik bestellt. Der Bauherr nimmt die mehr oder weniger gelungene Betonoberfläche hin oder beauftragt Putzer, Maler, Fliesen- und Natursteinbetriebe beziehungsweise Fassadenbauer, um die optische Erscheinung seinen Wünschen anzupassen. Dadurch geht diese Wertschöpfung den Fertigteilwerken bisher verloren.
Spezialfolienbeschichtung im Betonwerk
Eine preiswerte Methode, diesen Umsatz in das Fertigteilwerk zu verlagern, ist das Beschichten der Betonoberflächen im Werk mit Spezialfolien. Man hat eine unbegrenzte Auswahl an Designs wie einfarbig, Holz, Naturstein, Metall und selbstverständlich auch Sichtbetondesigns. Folienoberflächen sind glänzend, matt als auch leicht strukturiert erhältlich. Die Oberflächen sind definiert, das heißt der Architekt erhält vorab ein Muster, welches identisch mit der Folie auf dem späteren Bauteil ist. Im Gegensatz zu HPL-Platten, wie beispielsweise von Thermopal, Trespa oder Resopal, aber auch Aluminiumverbundsystemen wie Alucobond oder Dibond, ist der Widerstand gegen Feuerangriff beim beschichteten Betonelement besser. Mit geringen Investitionen und ohne spezielles Fachpersonal ist das Laminieren eine simple Methode, damit Fertigteilwerke oberflächenfertige Wände für Fassaden, Badezimmer oder Bodenplatten anbieten können. Widerstandsfähige, alterungsbeständige und reinigungsfreundliche Spezialfolien sind auf dem Markt erhältlich und werden unter anderem bei Fassadenplatten der McDonald’s- oder KFC-Filialen eingesetzt.
Die Druckkosten der Folien können minimiert werden, wenn verschiedene Werke sich einzelne Designs teilen. Die Folien sind sehr steif; sie können deshalb derzeit nur auf ebenen Platten verwendet werden, und folierte Kanten müssen sichtbar abgerundet sein. Da die Umgebungsbedingungen weltweit in jeder Klimazone und der Automatisierungsbedarf in jedem Land anders sind, müssen Kleber und Applikationsverfahren lokal entwickelt und angepasst werden. Nur so lassen sich alle Anforderungen an Witterungsbeständigkeit, Brandschutz und Wirtschaftlichkeit vollumfänglich erfüllen. Der Preis für die Folien ist laut Verfasserangabe vergleichbar mit Kosten für Kosmetik, Hydrophobierung und Graffitischutz bei Sichtbeton.
Mögliche Akzeptanz und Risiken
Es bleibt die Frage, ob der Endkunde die mit Folien beschichteten Betonoberflächen akzeptiert oder nicht doch auf der ursprünglichen Betonoberfläche besteht. Zum Beispiel werden Küchenarbeitsplatten und Möbel vorrangig aus beschichteten Holzwerkstoffplatten hergestellt, und viele gefühlte Natursteinfußböden sind in Wirklichkeit hervorragend imitierte Keramikbeläge. Beschichtete Fertigteile werden die hochwertigen Architekturbetonanwendungen mit Matrizen und Pigmenten sicher nicht ersetzen. Genauso sicher sind beschichtete Betonfertigteile für einen funktionsorientierten Massenmarkt eine hervorragende Möglichkeit, den Umsatz der Fertigteilwerke zu steigern. Die deutschen Consulting-Unternehmen Durcrete und Prilhofer haben gemeinsam begonnen, derartige System von mit Folien beschichteten Betonoberflächen zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. Die neue Alternative wurde auf den Engineering Days 2017 in Wien vorgestellt und stieß vor allem bei Herstellern von Halbfertigteilen auf enormes Interesse.
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Am Renngraben 7
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Prilhofer Consulting GmbH & Co. KG
Münchner Str. 1
83395 Freilassing/Germany
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