Herausforderungen für die Bauwirtschaft
In Deutschland ist im Zuge der globalen Erwärmung mit extremerem Wetter zu rechnen, mit häufigeren und extremeren Niederschlägen und längeren Hitze- und Trockenzeiten bei einem grundsätzlich erhöhten Druck auf die klimatische Wasserbilanz aufgrund verstärkter Verdunstung. Darüber hinaus hat der 25. Juli 2019, aufgrund der erstmals überhaupt verbreitet auftretenden Höchstwerte von über 40 Grad an 25 Stationen des DWD und der Bundeswehr, Deutschland in eine neue Ära der Hitzerekorde geführt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob derartige Wetterextreme in Zukunft an der Tagesordnung sein werden. Für das Thema Hitzestress, insbesondere in urbanen Räumen, muss dieses Szenario bereits jetzt als zutreffend angesehen werden, beim Starkregen ist der Ausblick komplexer, aber insbesondere für die schadenträchtigen Ereignisse mit kurzen Dauern ist ebenso von einer zunehmenden Gefährdung auszugehen. Die negativen Folgen eines bislang de facto scheiternden Klimaschutzes beginnen somit in vielen Sektoren schmerzhaft und teuer zu werden. So führt die Anpassung an ein zukünftig extremeres Niederschlagsgeschehen, insbesondere in den entweder dicht besiedelten oder intensiv landwirtschaftlich genutzten Flachlandregionen Deutschlands, zu enormen Kosten im Risikomanagement vor dem Hintergrund des eng bemessenen Siedlungsentwässerungskomforts und des erhöhten Bewässerungsbedarfs bei gleichzeitig ansteigender Gefahr von Staunässen. Der Siedlungsdruck in urbanen Räumen führt zusätzlich zu Zielkonflikten bei der wassersensiblen Stadt- und Raumplanung. Dabei werden die Rufe der Versicherer nach konkreten Bauvorschriften für starkregen- und hochwasserangepasstes Bauen lauter. Insbesondere im Themenfeld Starkregen und Dürre arbeitet der DWD daher sowohl an der weiteren Verbesserung seiner Vorhersagekapazitäten als auch an Produkten zur Unterstützung klimainformierter Entscheidungen insbesondere zur Prävention gegen diese sich durch den Klimawandel verschärfenden Naturgefahren.