Höchste Farbgenauigkeit bei Fertigteilen und Pflastersteinen
Würschum hat die Präzisionsdosieranlage Mini-Com erfolgreich am Markt eingeführt. Sie ermöglicht bisher unerreichte Genauigkeiten bei der Dosierung von Granulaten von +/- 1 g. Fertigteile und Betonwaren mit hochwertigen farbigen Oberflächen lassen sich jetzt wiederholgenau und automatisiert herstellen.
Die Firma Würschum Dosieranlagen aus Ostfildern, Deutschland, hat mittlerweile die auf der Bauma 2016 als Neuentwicklung vorgestellte Präzisionsdosieranlage Mini-Com erfolgreich am Markt eingeführt. Die Farbdosieranlage Mini-Com ermöglicht die bisher unerreichte Genauigkeiten von +/- 1 g, was besonders im Bereich heller Farben und Pastelltöne in Kombination mit Weißzement neue Möglichkeiten eröffnet. Insbesondere die farb- und wiederholgenaue Herstellung hochwertiger Oberflächen bei Fertigteilen ist nun automatisierbar. Gerade wenn diese Fertigteile im Anschluss an den eigentlichen Fertigungsprozess noch an der Oberfläche bearbeitet werden. Ein weiteres Einsatzfeld des Mini-Com sind hochwertige Color-Mix-Betonprodukte, wie mehrfarbige Vorsatz-Pflastersteine, großflächige Platten und hochwertige Wetcast-Produkte.
Im Betonbereich geht die Entwicklung mehr und mehr zu hochwertigen Betonprodukten, farbliche Nuancierungen und Oberflächenveredelungen sind immer häufiger anzutreffen. Diese Produkte stellen auch erhöhte Anforderungen an die Produktionsanlagen. Im Farbbereich bedeutet das zuerst einmal höchste Präzision bei der Dosierung. Gerade bei hellen Pastelltönen sollen die einzelnen Schattierungen wiederholgenau hergestellt werden können. Für diesen Einsatzzweck ist das neuentwickelte Granulatdosiersystem Mini-Com 10-4 bestens geeignet. Damit können höchst genaue Farbkombinationen für additive Farbmischungen hergestellt werden. Die allgemeine Entwicklung bei Vorsatzbetonen geht zu immer kleineren Vorsatzmischern mit entsprechend geringeren Gesamtmengen. Wenige hundert Gramm Gesamtmenge sind keine Seltenheit mehr. Wird dann bei dieser kleinen Menge ein Mischungsverhältnis von 95 % zu 5 % gefordert, zum Beispiel 500 g gelbe Farbe und 25 g schwarze Farbe, sind die Teilmengen der kleineren Komponenten schnell bei 20 bis 40 g. Um in diesem Bereich noch eine verlässliche und wiederholbare Farbmischung zu erreichen ist die minimal mögliche Einstellung von +/- 1 g sehr hilfreich.
Einbindung in bestehende Mischanlagen
Die Befüllung des Mini-Com kann mit Papiersäcken direkt ins Gerät erfolgen oder über einen segmentierten Wechselcontainer, der dann an anderer Stelle im Werk aus Papiersäcken oder Big-Bags gefüllt und im Anschluss mit dem Gabelstapler aufgestellt wird. Über pneumatische Klappen werden die in Benutzung befindlichen Segmente in die Vorratstrichter des Mini-Com entleert. In der Vollversion verfügt der Mini-Com 10-4 über vier verschiedene Farbkomponenten, aus denen eine große Zahl von Mischfarben hergestellt werden kann. Ergänzend gibt es auch Versionen mit nur einer oder zwei Farbkomponenten.
Die Weiterverarbeitung der abgewogenen Farbcharge kann entweder direkt im freien Fall in den Mischer, auf ein Band oder in einen Aufzugskübel erfolgen. Hierzu stehen entsprechende Entleerhilfen zur Verfügung. Wenn eine Würschum COM-Granulatanlage vorhanden ist, besteht zudem die Möglichkeit, den Mini-Com auf eine der bisherigen Farbpositionen zu setzen und die Charge dann zu den größeren Mengen des Granulatgeräts hinzu zu dosieren. Die Steuerung kann im Nachrüstungsfall als Stand-alone ausgeführt oder auf Kundenwunsch auch in die bestehende Mischanlage eingebunden werden.
Dabei wurde darauf geachtet, dass der Mini-Com mechanisch leicht zu integrieren ist. Bei einer Kombination von COM und Mini-Com werden Komponenten von 100 g bis maximal 30 kg der gewünschten Farbcharge aus allen verfügbaren Big-Bag, üblicherweise sechs Stück, über eine Präzisionswaage im COM-Gerät verwogen. Hier liegt die Genauigkeit bei +/- 10 g und die kleinste Menge bei 100 g. Komponenten, die zwischen 10 g und 100 g liegen, können im Mini-Com über sehr fein einstellbare Vibrationsrinnen in einer Kleinstwaage vordosiert und per Schwerkraft in die Waage der Big-Bag-Dosiereinheit COM entleert werden; alle Komponenten bilden so die komplette gewünschte Farbcharge.
Architektenwünschen entsprechen
Die verwogene Farbcharge wird dann über den entsprechend der Zuordnung zum Mischer programmierten Druck-/Sendebehälter gefahren. Danach wird die Waage abgesenkt, um eine staubfreie Verbindung zu schaffen. Nach der Entleerung der Farbcharge wird die Waage wieder angehoben und sie steht für die nächste Farbcharge zur Verfügung.
Ein Fertigteilhersteller an der Ostküste der USA, der diese Kombination von Big-Bag-Dosieranlage COM und oben beschriebenem Mini-Com seit neuestem einsetzt, kann nun die volle Bandbreite der in der Fertigteilindustrie geforderten Farbmengen automatisiert und mit wiederholbarer Farbtreue verarbeiten. Gerade diese große Bandbreite von wenigen Gramm bis zu 30 kg oder gar 60 kg pro Charge rechtfertigt die Investition in eine automatisierte Farbdosieranlage.
Mit diesem automatisierten System eröffnen sich Fertigteilherstellern als auch Herstellern von Pflasterprodukten ganz neue Möglichkeiten in Bezug auf Farben und Farbkombinationen. Auch individuelle Sonderwünsche von Architekten und Bauherren lassen sich so problemlos berücksichtigen.